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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 224
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0224
Dieser auf mündlicher Familientradition basierende Bericht wird gestützt
durch Dokumente: einmal durch einen vom Offenburger Gemeinderat am
31. Mai 1869 ausgestellten Bürgerrechtsantrittschein, der von Theodor
Neriinger wohl im Zuge seiner Heiratsvorbereitung beantragt worden ist.
Damit war Neriinger wieder ins Offenburger Bürgerbuch aufgenommen.
Auf seiner Visitenkarte nannte er nun Offenburg als seinen Sitz und als seinen
Beruf französisch „agronome". Die kirchliche Trauung wurde - wie
der Auszug aus dem Ehebuch der katholischen Pfarrei in Karlsruhe dokumentiert
, am 6. Juli 1869 in Karlsruhe vollzogen. Er dürfte aber weiterhin
in Wallerfangen bei Saarlouis gewohnt haben, jedenfalls ist ein Photo mit
seinem 1872 geborenen Söhnchen etwa um 1874 in Saarlouis aufgenommen
. Aus dem „kompromißlosen Revolutionär" war inzwischen - so bezeugt
dieses Photo - ein „liebevoller Familienvater" geworden, wie seine
Enkelin dazu bemerkt. Und Frau Goffin fährt fort: „Um das Jahr 1874 zog
er nach Offenburg, nachdem er infolge von Mißernten und durch eine
Schnapsbrennerei, die er mit Herrn von Gallau unternommen hatte, große
Verluste erlitten hatte. 1878 übernahm er die Stelle eines Landwirtschaftslehrers
in Eppingen an der landwirtschaftlichen Winterschule und 1880 die
eines Vorstandes der Großherzoglichen Obstbauschule in Karlsruhe." Damit
war auch die berufliche Heimkehr perfekt. Einst einer der Motoren der
revolutionären Volksbewaffnung im Unterrheinkreis, war Neriinger nun
Leiter der Großherzoglichen Obstbauschule mit Dienstwohnung in der Residenzstadt
Karlsruhe.

Daß er trotzdem gewissen Prinzipien bis zu seinem Tode treu blieb, kann
aus seinem problematischen Verhältnis zur katholischen Kirche geschlossen
werden. Wie viele entschiedene Demokraten scheint er seit 1848 sich

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