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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 233
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Am 24. November 1845 wurde der 13. Landtag eröffnet; schon am 9. Februar
1846 löste Großherzog Leopold ihn wieder auf. Die Wahlen im April
1846 führten zu einem überwältigenden Sieg der Oppositionellen. Einstimmig
wählten die Heidelberger Wahlmänner Josef Ignaz Peter zu einem von
zwei Abgeordneten des Stadtwahlkreises 13 (Heidelberg). Der neue, der
14. Landtag trat am 3. Mai 1846 zusammen. Auch er dauerte nur wenige
Monate, bis zum 17. September 184621. Am 22. Mai brachte Josef Ignaz
Peter eine „Motion auf Herstellung der Pressefreiheit" ein22. Mit dem Bemerken
, nicht nur die gelehrte Welt, sondern ein großer Teil der Bürger
verlange Pressefreiheit, übergab Franz Josef Richter Petitionen zur selben
Sache aus Gemeinden des Oberlandes23.

Das Bemühen um Reform stieß auf hinhaltenden Widerstand der Regierung
. Was Wunder, wenn der auf Veränderung drängende Friedrich Hecker
des parlamentarischen Spiels überdrüssig wurde. Am 8. März 1847 ließ
er wissen, er werde nach Algier reisen. Ruhe und Erholung sollten ihm
helfen, sein zerrüttetes Nervensystem wieder in Ordnung zu bringen24.
Nach zweimonatiger Abwesenheit kehrte er zurück, todmüde aber tatendurstig
.

Viel von dem, was in der Folge geschah, liegt im Dunkel und wird dort
bleiben. Struves (unveröffentlichte) „Denkwürdigkeiten"25 lassen konspiratives
Wirken ahnen. Er und seine politischen Freunde hatten sich entschlossen
, auf den 12. September 1847 eine Volksversammlung in Offenburg
auszuschreiben. Die Vorbereitungen zu derselben machte ich bei Gelegenheit
des Verfassungsfestes26, zu dessen Feier ich Ende August 1847
nach Achern eingeladen worden war. Struve besprach sich mit Richter und
anderen Achernern am 22. August, am Tag darauf reisten er und Richter
nach Oberkirch. Dort trafen sie Abmachungen mit Männern aus Oberkirch
und Offenburg. - Die Einladung zur „Versammlung von entschiedenen
Freunden der Verfassung" trug neben Struves auch die Unterschrift
Heckers.

Der 15. Landtag27 stand im Zeichen bevorstehender Umwälzungen. Am
28. Januar 1848 wehrte Friedrich Hecker sich gegen staatliche Unterstützung
für zahlungsunfähig gewordene Großbetriebe. Am 12. Februar rief
Friedrich Daniel Bassermann die Abgeordneten auf, dahin zu wirken, daß
durch Vertretung der deutschen Ständekammern am Bundestag ein sicheres
Mittel zur Erzielung gemeinsamer Gesetzgebung und einheitlicher Nationaleinrichtungen
geschaffen werde.2*

Am 23. Februar 1848 legte der französische „Bürgerkönig" Louis Philippe
die Krone nieder. Die Nachricht hiervon versetzte die Badener in unbe-

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