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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 269
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1848 zu drei Monaten Arbeitshaus, am 1. Dezember wurde er zu sechs
Wochen Gefängnis begnadigt, die er im Amtsgefängnis in Triberg
verbüßte29.

Einzig namentlich bekanntes Mitglied der Freischaren ist Peter Klausmann
, der vom 15. bis 29. Juni 1849 (ohne daß ein exakter Grund angegeben
wäre) im „Militärspital" in Freiburg gepflegt werden mußte, was 10
Kreuzer pro Tag, im ganzen für die 15 Tage Kosten von 10 Gulden verursachte
. Freischärler hatten für anfallende Schäden selbst aufzukommen;
waren sie dazu nicht in der Lage, so hatte nach der Anordnung des Kriegsministeriums
vom 23. Juli 1849 die Gemeinde des Verwundeten oder Erkrankten
dafür aufzukommen: Das Bürgermeisteramt erhält den Auftrag,
den Betrag, auf die ein oder andere Art zu erheben und binnen 14 Tagen
bei Exequtionsvermeidung an die Millitärhofverwaltung in Freyburg
kostenfrei abzuschicken. Gremmelsbach bezahlte je die Hälfte aus der
Gemeinde- und aus der Armenkasse30.

Ein Erschrecken mag den Bürgermeister, die Gemeinderäte und den Gemeinderechner
erfaßt haben, als die Regierungsverfügung vom 30. Juli

1849 einging, wonach für die Niederwerfung des Aufruhrs eine erhebliche
Summe in die „Militärmagazin Verwaltung in Hornberg" bezahlt werden
mußte. Triberg wurde ein Betrag von 2000 Gulden aufgebürdet, Gremmelsbach
hatte entsprechend seiner Einwohnerzahl 91 Gulden 52 Kreuzer
aufzubringen - und zwar innerhalb von drei Tagen. Da so viel Geld nicht
in der Gemeindekasse war, streckte Rößlewirt Johann Dold die Summe
vor, sie wurde ihm am 26. August 1849 wieder erstattet. Die Gemeindeverwaltung
erhielt die Weisung, für die Einquartierung von Landesmilitär un-
endgeldlich (sie) aufzukommen, der Bürgermeister sollte auf Ausstellung
und Aufbewahrung von Bescheinigungen achten, damit bei der einstigen
Ausgleichung kein Nachtheil entsteht (6. August 1849)31.

Zu überlegen war in Gremmelsbach, wie das kurz vor der Ankunft der
Freischaren von der Krämer V. Kienzlersche(n) Witwe dahier abbezahlte
Kapital von 44 Gulden sicher verwahrt werden könne. Die beste Möglichkeit
schien, es zur Wiederanlage auszuschreiben, um zu verhindern, daß
das Geld von den Freischaren weggenommen werden könne (22. September
1849)32.

Die Auswirkungen der Revolution33 haben sich aber für die Einwohnerschaft
in Gremmelsbach erst 1849 in aller Deutlichkeit bemerkbar gemacht
, als Baden mit seinem preußischen Bundesgenossen sich anschickte,
ihre Macht zu brechen, was am 21. Juni in der Schlacht bei Waghäusel und
mit der Kapitulation der Festung Rastatt am 23. Juli 1849 geschah. Ver-

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