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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 275
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verspottet wurden. 1850 wurde er Mitglied der Badischen Kammer, die ihn
zu ihrem Präsidenten ernannte. Außerdem nahm Bekk die Stelle eines Präsidenten
des Badischen Hofgerichts in Bruchsal an, wo er 1855 verstarb.8

Eine weitere Persönlichkeit der legtitimen Ordnung, die durch den auf dem
Triberger Friedhof ruhenden badischen Dichter und Schriftsteller Heinrich
Vierordt (1855-1945) in Triberg ein gewisses Interesse weckte, war dessen
Großvater mütterlicherseits, der Großherzogliche Hofrat Wilhelm Schmidt,
„ein Beamter und Aktenmensch alten Schlages"; wie sein Enkel schrieb
und dann in seinem Bericht fortfuhr: (er war) „von einer blinden Fürstenverehrung
und Hingabe an das Großherzogliche Haus von Baden, wie sie
in einem solchen Maße wohl nur in einer kleinen Residenz gedeihen können
. ... Er war viele Jahre Vermögensverwalter der Großherzoglichen Familie
. . . . Ein einziges Mal in seinem Leben, als er in der Revolutionszeit
von 1849 bei nächtlichem Radbruch in einem Wald der Rheinpfalz den Silberschatz
des Großherzoglichen Hauses rettete und als er durch die Pfälzer
Städte in einer Kutsche vor dem Wagen seines ihm ziemlich ähnlich sehenden
fürstlichen Gebieters gewissermaßen als Blitzableiter fahren mußte,
damit in der unruhigen Zeit ein mögliches Attentat auf ihn abgeleitet werden
könnte (Flucht des Großherzogs 1849 aus Karlsruhe, sh. a.a.O.), bedachte
ihn Großherzog Leopold mit einer Zuwendung von 550 Gulden."9

Revolutionäre Vorgänge im Jahr 1849

Der Demokratische Volksverein Triberg und einige weitere Vereine des
Amtsbezirks schickten den Vorsitzenden des Triberger Vereins, den Advokaten
Johann Baptist Fakler, als Abgeordneten zu der vom Landesausschuß
der demokratischen Volksvereine einberufenen Volksversammlung am 12.
und 13. Mai 1849 nach Offenburg. Die Volksversammlung beschloß den
Aufstand, und parallel dazu begannen große Teile der badischen Armee zu
rebellieren. Angesichts dieser Entwicklung flohen der Großherzog und seine
Regierung in der Nacht zum 14. Mai, und der Landesausschuß übernahm
die Macht. In allen Amtsbezirken setzten die revolutionären Behörden
„Civilkommissäre" ein. Für den Triberger Amtsbezirk wurde der Anwalt
Fakler bestimmt. Dieser übte das Amt bis zum 28. oder 29. Juni 1849
aus und verschwand aus Triberg, als er vom Ausrücken der preußischen
Armee erfahren hatte. Zwar hatte er gegenüber den Beamten des Amtsbezirks
keine Gewalttätigkeiten verübt, doch drohte er in seinen Verfügungen
an die Bürgermeisterämter fortwährend mit Kriegskontributionen, Exekutivtruppen
und anderen Gewaltmaßnahmen, um dieTeilnahme am Aufruhr
zu erzwingen. Fakler wurde am 4. 8. 1849 wegen Teilnahme an hochverräterischen
Unternehmungen in Freiburg verhaftet und Anfang 1850 gegen

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