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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 277
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am 6. Juni das Triberg-Bataillon etwa 600 Köpfe (anderen Berichten zufolge
775 Mann) stark bis Furtwangen und am 7. Juni nach Freiburg führte,
l, 8. 15. 16 grst jet7t übernahm Major Ruf das Kommando, nachdem Fakler
wieder nach Triberg zurückgekehrt war. . . . von da (Freiburg) wurden sie
(das Triberg-Bataillon) nach Karlsruhe u Rastatt kommandiert, wo sie bis
zum Anrücken der Preuß. Armee sich herumtrieben", wie Oberamtmann
Winter in seinem Bericht schrieb. „Einzelne waren" fuhr Winter fort
„schon vorher wieder nach Hause gelaufen, viele waren noch bei dem Gefecht
bei Kuppenheim unter den Reihen der Aufrührer und kamen erst
nachher einzeln zurück. ... Es wird erzählt, daß von dem Bataillon des
Amtsbezirks Triberg, welches von dem nunmehr flüchtigen Lehrer Ruf
von Schönwald kommandiert worden war, 12 Mann versucht haben sollen,
aus dem Lager der Aufrührer zu entfliehen, man habe sie jedoch wieder
aufgefangen und 2 von ihnen, Josef Ruef von Jach (verm. Yach), vorher im
Dienst bei Hirschwirt Siedle in Schönwald u Roman Ganz von Hinterstraß,
vorher im Dienst in Gütenbach, sollen auf Commando des sog. Major Berger
von Offenburg bei Oos sogleich erschossen worden sein."17

Zu diesem Aufgebot gehörte auch das Triberger „Bürgermilitair", gegründet
1840, mit etwa 90 Mann einschließlich seinem rund 30 Mann starken
Musikzug, genant „Türkenmusik" (in Anlehnung an die Musik der Janit-
scharen, einer türkischen Eliteeinheit).18 Nach der Niederschlagung der
Revolution wurde nicht nur das Bürgermilitär wegen der Teilnahme am
Aufruhr gegen die gesetzliche Ordnung sondern auch die Türkenmusik
aufgelöst.

Die Verwaltung während der Revolution

Die Verwaltung des Amtsbezirks wurde wie überall im Lande auf die neue
jetzt republikanische Regierung eingeschworen. „Der Amtsvorstand
OAmtmann Gißler wurde . . . am 21. Mai von dem Oberkommissär Hau-
nisch in Freiburg auf die Reichsverfassung unter dem Vorbehalt der Verpflichtung
auf die Landesverfassung beeidigt." Der Erlaß der Regierung
des Oberrheinkreises in Freiburg vom 25. Mai No. 8997 beauftragte den
Civilkommissär Fakler, die Staatsbeamten des Bezirks zu vereidigen,
„worauf das Gr. Bez.Amt unterm 29 Mai die betreffenden Pfarrämter u
sonstigen Bediensteten aufforderte den Ladungen des Civilkommissärs zur
Eidesleistung bei Vermeidung der Dienstentlassung Folge zu leisten"19,
wie OAmtmann Winter weiter berichtete.

Der als Hauptwühler bezeichnete Adolf Gerwig, der als Zivilkommissär
für das Amt Hornberg fungierte und dort zusätzlich Vorsitzender des Demokratischen
Volksvereins war, bekleidete außerdem das Amt des Wahl-

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