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Thaies (Willich). Alle Seiten waren also gedeckt. . . . Sigel (hatte den Oberbefehl
über die Revolutionstruppen) machte in der Nacht vom 5. auf den
6. Juli folgenden Angriffsplan. Er wollte den Feind in Villingen in die Falle
locken. In der folgenden Nacht wollte er ihn in der Fronte von Donaueschingen
angreifen, während Becker mit allen seinen Truppen von St. Georgen
her ihn im Rücken faßte. Dieser Plan wurde jedoch durch die Demoralisation
der meisten Truppentheile illusorisch gemacht.24 Hier wurde der
Major Ruft" (s.o.) nochmals aktenkundig. Im Stadtarchiv Triberg liegt bei
den Akten des Jahres 1849 eine Anweisung, wonach für die Schwäbische
Legion „Haber" (vermutlich ein Bündel) zu liefern sei.25
Nachdem sich Becker nach St. Georgen begeben hatte, um von dort die
Bewegung der Bundeseinheiten zu beobachten, zogen die in Triberg verbliebenen
etwa 1000 Mann Volkswehr mit 8 Geschützen nach Furtwangen
ab, weil sie das Anrücken der Preußen von mehreren Seiten her bemerkt
hatten. Insgesamt gewannen die Bundestruppen immer mehr die Oberhand,
und nachdem die Festung Rastatt als letzte republikanische Bastion gefallen
war, waren die restlichen republikanischen Einheiten zu schnellen
Rückzügen in Richtung Schweizer Grenze gezwungen, die Major Becker
am 11. Juli bei Rheinau überschritt, wo er mit seinen Männern interniert
wurde.26
In seinem Bericht schrieb Oberamtmann Winter auch über die in den
Amtsbezirk Triberg eingerückten republikanischen Einheiten des Oberst
Becker, die wie in Feindesland wirthschafteten, daß ihr gewalttätiges Be-
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