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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 282
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gen Wehrpflichtigen, welche sich versteckt hatten, weil sie den Zug nicht
mitmachen wollten, verrathen haben, ... ,34 Die Freischärler nahmen die
aufgefundenen jungen Männer gewaltsam mit sich. Der örtliche Schulvorstand
beantragte die Entlassung dieses Lehrers. Ob es zu einer Anklage
und gegebenenfalls zu einer Verurteilung gekommen ist, konnte nicht ermittelt
werden. Bei Ausbruch der Revolution gründete der Hauptlehrer
Thibold oder Diebold aus Gremmelsbach dort einen Volksverein, in welchem
er den Volksführer u andere revolutionäre Blätter vorgelesen hat.
Auch in diesem Fall konnte eine Anklage bzw. Verurteilung nicht nachgewiesen
werden.35 Der Triberger Unterlehrer Bausch brachte auf offener
Straße daselbsten den durchziehenden meuterischen Soldaten ein Hoch
aus, munterte die Leute zur Theilnahme an dem Aufruhr auf, verbreitete
Flugschriften, zog bewaffnet am 7 Juni mit nach Freiburg, von wo er jedoch
wieder zurückkehrte. Da die Vorwürfe nicht ganz geklärt und bewiesen
werden konnten, wurde die Untersuchung ausgesetzt. Er erhielt ernste
Ermahnungen und wurde versetzt.36 Schon 1848 war der F. F. Revierförster
Ernst aus Rohrbach als Teilnehmer am ersten Aufstand aufgefallen Er soll
auch während des letzten Aufruhrs wieder der Führer der revolutionären
Parthei in Rohrbach gewesen sein, namentlich soll er bei der Absezung des
Bmsters (Bürgermeisters) daselbst mitgewirkt. . . haben. Außerdem soll er
die Absetzung des OAmtmannes Gissler betrieben haben.37

Der vom Frühjahr 1848 bis 2. 8. 1851 amtierende Furtwanger Bürgermeister
Hacker wurde in einem Bericht des Gendarmeriebrigadiers Haßmann
vom 22. 8. 1849 beschuldigt, sich an den aufrührerischen Bewegungen beteiligt
zu haben. Aufgrund der Untersuchung des OAmtmanns Winter erschienen
die Anschuldigungen unhaltbar; allein nach den gemachten Erhebungen
hat derselbe (Hacker) bei der letzten Revolution sich nicht betheiligt
, ja gegen das Ende derselben ist er den Aufrührern entschieden
entgegengetreten, weshalb er sogar in Gefahr gewesen sein soll von den
durchziehenden Freischaaren erschoßen zu werden. Hacker blieb im
Amt.38

Doch die Angelegenheit war für Bürgermeister Hacker noch nicht ausgestanden
. Der zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilte und zur Auswanderung begnadigte
Oberlehrer Behringer aus Furtwangen beschuldigte Hacker
schriftlich der massiven Teilnahme an der Revolution. Dieser wurde sofort
nach deren Eingang am 3. 8. 1851 verhaftet. Am 25. 10. 1851 schickte das
Bezirksamt Triberg die betreffenden Untersuchungsakten an die Justizbehörden
des Oberrheinkreises nach Freiburg. Mit der Mitteilung vom
21.2. 1852 wurde das Bezirksamt in Triberg vom Urteil gegen Hacker unterrichtet
: in allen Anklagepunkten straffrei bei Kostenverschonung. Dieses
Urteil verdankte er seinem geschickten Lavieren zwischen den revolu-

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