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Vorlage: Bundesarchiv, Außenstelle Frankfurt am Main (DB 51/246).
Sicherheit repräsentieren diese 149 Schiltacher einen beachtlichen Querschnitt
der damaligen männlichen Bevölkerung und ihrer Sozialstruktur.
Von den Unterzeichnern können einige genauer bestimmt werden, so Gustav
Eyth (Nr. 18; geb. 1818 in Freudenstadt), seit 1845 als Buchbindermeister
in Schiltach ansässig und Vater der beiden späteren Maler Heinrich
und Karl Eyth.56 Als Vayhinger (Nr. 23) unterschrieb der aus Balingen gebürtige
Kaufmann Friedrich Vayhinger (gest. 1857), der im Schiltacher
Vorstädtle ein großes Geschäftshaus erbaute und 1849 die Schiltacher Bürgerwehr
mit blauen Blusen ausstattete.57 W. L(udwig) Dorner (Nr. 44;
1788-1867) und Carl Dorner (Nr. 47; 1801-1898) waren Brüder und Mitglieder
einer als Wirte und Schiffer bedeutenden Schiltacher Familie; er-
sterer war Holzhändler, der zweite Inhaber der von seinem Vater in Hinterlehengericht
gegründeten Papiermühle und 1836-47 Bürgermeister von
Lehengericht.58
Als Isaac Wolber senior (Nr. 52) unterschrieb der frühere Weinhändler,
Engelwirt und erste Schiltacher Posthalter (1779-1860), der zu diesem
Zeitpunkt seinen Besitz bereits an seine die Petition gleichfalls unterschreibenden
Söhne übergeben hatte: Philipp Wolber (wohl Nr. 20; 1812-1890)
erhielt 1835 den alten „Engel" am Marktplatz von seinem Vater als Apotheke
eingerichtet, 1846 wurde er zum Bürgermeister von Schiltach gewählt
(bis 1847); Christian Wolber (wohl Nr. 24; 1818-86) übernahm den
1821 an der Straße nach Schramberg erbauten neuen „Engel" samt der dort
bestehenden Posthalterei.59
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