Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 307
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Hauptsache die vielen Handwerker des Städtchens, die Nagel- und Messerschmiede
(Nr. 51, 149), Schuhmacher (Nr. 35, 55, 108, 138), Schlosser
(Nr. 38, 56, 127), Weber (Nr. 80, 88, 115), Seiler (Nr. 28, 60, 90, 93, 98),
Bäcker (Nr. 26, 76, 77, 92, 134, 137, 144), Flaschner (Nr. 15, 64), Bierbrauer
(Nr. 10, 63, 65, 121, 136), Schmiede (Nr. 67), Maurer (Nr. 79, 85),
Schneider (Nr. 140), Salpeterer (Nr. 131), Metzger (Nr. 8, 82), Müller (Nr.
20, 42), Rotgerber (Nr. 3, 4), Weißgerber (Nr. 27, 34), Schreiner (Nr. 7, 40,
41, 53, 57, 110, 132), Tuchmacher (Nr. 13, 66, 135), Sattler (Nr. 97), Glaser
(Nr. 59), Zimmermänner (Nr. 49) und Hutmacher (Nr. 73). Dabei sind
auch der Tierarzt (Nr. 71), ein „Inspizient" (Nr. 122) und der „Akzisor"
(Nr. 113), während die der Unterschicht zuzurechnenden Taglöhner - 1848
wurden ihrer 55 gezählt - kaum vertreten sind (Nr. 142).66 Auffällig ist,
daß die Lehrer Georg Philipp Göll und Johann Höflin die ihren Berufsstand
betreffende, aber gegen ihre kirchliche Obrigkeit gerichtete Petition
nicht unterschrieben haben.

Auch in Lehengericht fand die Petition ein großes Echo. Im Jahr 1836
zählte der Ort 941 Einwohner, von denen wiederum 120 ihren Namen unter
die Petition schrieben, an ihrer Spitze ebenfalls Bürgermeister Johann
Kirgis (Höfenbauer), die Gemeinderäte Mathias Bühler und Adam Heinzmann
sowie die Bürgerausschußmitglieder Brüstle, Jakob Bühler und Joh.
Georg Wolber.

Der „erste Ruf der Schiltacher „Wehr-Mannschaft" im Mai 1849

Zum Landeskongreß der badischen Volksvereine am 12. Mai 1849 und der
großen Landesvolksversammlung tags darauf, zu denen „aus allen Winkeln
und Enden des Landes die Wort- und Stimmführer der badischen Demokratie
" nach Offenburg zogen,67 war auch eine Delegation aus Schiltach
gekommen. An ihrer Spitze stand Bürgermeister Isaac Trautwein, dazu ein
größeres Aufgebot der Schiltacher „Wehr-Mannschaft", darunter der
Bäcker und Flößer Johannes Trautwein, dem seine Ehefrau noch am 11.
Mai einen warnenden Brief nachschickte.68 Über das Auftreten der Schiltacher
in Offenburg ist weiter nichts bekannt, vielleicht aber hatte der Dichter
Joseph Viktor Scheffel auch sie vor Augen, als er sich an eine Schaar
Volkswehrmänner aus dem Kinzigthal erinnerte, die in schwerem Tritt
(marschierte), den Knotenstock statt des Gewehrs in der Hand, mit blauer
Blouse und schwarzem Hut angethan.69

So standen auch Schiltacher am 13. Mai 1849 unter den 35 000 bis 40 000
Menschen vor dem Offenburger Rathaus, von wo Amand Goegg die Devise
ausgab: „Nicht viel reden wollen wir diesmal, sondern handeln." So wa-

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