http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0317
Stäben . . . bewaffneten,119 ist aus Schiltach ein Beispiel für die Beteiligung
von Frauen am Revolutionsgeschehen überliefert, das inzwischen als
„bemerkenswertes Eintreten für die revolutionäre Sache" von Frauenseite
gilt.120
Die spätere amtliche Untersuchung dieses Vorgangs ergab, daß die 22jähri-
gen Rosina Fieser und Katharina Dorothea Haas, beide ledige Schiltacher
Bürgerstöchter, in das (in Schiltach gelegene) Lehengerichter Rathaus eindrangen
. Dort hatte der Gemeinderat das erste Aufgebot versammelt und
gebot ihm, der nach der Offenburger Volksversammlung vom Landesausschuß
ergangenen Aufforderung, zum Kampfe gegen die rechtmäßige Regierung
auszuziehen, nicht Folge zu leisten. Mit Stecken bewaffnet, traten
die beiden Schiltacherinnen im nachhinein nun dieser Ermahnung des Gemeinderaths
entgegen, und sie forderten unter Verhöhnung und Beschimpfungen
die junge Mannschaft auf, dem Beschlüsse des Landesausschusses
zufolge auszuziehen.^ Das resolute Auftreten der beiden Frauen half, die
Lehengerichter Bürgerwehr folgte den bereits abmarschierten Schiltachern
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