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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 351
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0351
Sie ferneren (Sreigniffe ber neuejten 3"t tonnen nitbt
anbersi, als ftä) weithin füblbar matten auf tote ©runblagen
ber bejtebenben gcfeUfd)aftIio5en Crbnung.

TOe mebr alä in folgen 3eiten if* es! SJebürfniji, bog , fo
roie Regierung unb Stänbe f fo gürft unb 23oI! fejt jufanis
menbaltE^t, um ben geinben unferer oerfaffungemägigen
grci^eiF unb beb" gefellfd;aftlid)en 3nftanbe$, ob fle im
3nnern ob« son äugen fia; jeigen, mit »ereinter Straft ent>
gegenjufteben.

3n foltben Hugenblicfen feblt es uia)t an SBetfübtern aller
2Itt. linier bem mi§braua)ten SBorroanbe ber greibeit wirb
bäuftg bie ©efefclofigfeit, in ber alle greibeit untergebt, ge-
prebigt, ober eine ©ajretfenäberrfd)aft Sinjelner, bie febc
freie äeufjerung Slnberer auf bie gebaffigfie Seife Perfol*
gen, beroorgerufen.

3d) tpeifj, ba§ fo piele rooblgefinnteSürger, toeId)e£t aud)
ibre poritifd)e Slnficpt fe», fobalb iie nur jn rubiger Sefon--
nenbeit fia) faffen, unb |ia) pon feiner SSertpirrung jiinreipen
taffen, bie Seforgnifj begen, es möa)te unter ben obtoalten*
ben ftbtpicrigcn 23erbältnii7en aud) in unferm glütflieben
Sanbe, burrt) perbrea)erifd)e SBeftrebungen Sinjelner unb
Serfübrung Slnbcrer, eine Störung berCrbnnng, SSerlejung

beä Grigentbuine unb anbercr perfajfungömäfjiger 9tea)ie
berbeigefübrt roerben.

3n biefer ernften Page roenbe 3d) iltid) mit bem pollffen
IBcrtrauen unb mit ber alten, nie unterbrochenen Siebe an
/Hein SSoIE, baß" Jflir aud) fd)on in guten, röte in ferneren
Sagen fo piele Serceiie feiner Siebe unb £reue gegeben bat:
3d) roenbe /tlid) an 21Uc, benen bieOrbnung, baSMetbt, unb
bie roabre greibeit am Serien liegen, mit ber Hufforberung:
ba|j fie mit Älir sufammenroirfen, um bie belügen ©ütcr —
bie Drbnung, bast ISigentbum, unb bie pcrfaffungemäfjige
greibeit aud) in ben Stürmen ber ©egentoart aufregt }u
erbalten, fo roie es Äleinc *pflid)t unb iflein fefier Crntfoblufj
ift, bie guten 5?üvger beü Sanbeä in biefer SJeftrcbung 'ju
unterflüt&en, perbrcd)erifd)e Unternehmungen mit allen ge*
fetjlidjen SKittetn meberjubnlten.

HUine Sabener! Hn Sud) ifi es! nun, ber SBelt baj Sei»
fpiel ju geben eines in gefeijlid)er (Jnttpidlung ber grei*
beit, unter geflbaltung berCrbnung glücftid) fortfobreitenben
Solles: 3b* »erbet — 3a)n>eifj es, 3d) oertraue barauf—
biefej grogartige Seifpiel geben.

©egeben ju ÄarWrube ben 2. SWärs 1848.

»etf.

In einer Proklamation besonderer Art begrüßte Leopold am 15. März den
Geist, der durch große Ereignisse gehoben und belebt, gegenwärtig den
größten Teil von Europa durchweht und der, wenn er innerhalb der schützenden
Schranken der Gesetze sich bewegt, segensreiche Früchte bringen
kann und wird19. Und er sicherte konkret zu: Volksbewaffnung in Bürgerwehren
, Abschaffung der Zensur, die Schaffung von Geschworenengerichten
; das Kabinett wurde umgebildet, etliche besonders verhaßte Beamte
pensioniert usw. Vor allem eine Zustimmung war wichtig: die Wahlen zum
ersten gesamtdeutschen Parlament in Frankfurt rundum zu unterstützen.

Die Paulskirche - Zusammentritt am 18. Mai 1848

Und es schien in der Tat ein großer Wurf zu gelingen. Überall in Deutschland
war „Frankfurt" zu einem Fanal der Hoffnung auf Freiheit und Einheit
geworden. Am Vorabend der Eröffnung des Reichstages in der Paulskirche

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