http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0367
nierte. Als politisches Vorbild ist der Idealist und Wolkensegler ersten
Ranges (Hansjakob) also kaum geeignet. Und Gustav Struve? Er nannte
das Paulskirchen-Parlament, in dem er so gerne Einfluß gehabt hätte,
die Frankfurter Versammlung von Blinden und Verrätern und verstieg
sich dazu zu sagen: Wir betrachten die militärische Niederlage der Republikaner
als politischen Sieg. Es galt nur seine Version, und „wer andere
Wege als er verfolgt, wird vom Freund zum Feind" (Thea Bauriedl
). In Vertretern von „alles oder nichts", von „entweder-oder", die
unfähig sind zum Kompromiß, gar zum Konsens, die nur hörige Gefolgsleute
kennen und ihre Selbstheroisierung betreiben, kann ich keine
politischen Vorbilder sehen.
Schlußwort von zwei Zeitzeugen:
Einen politisch unabhängigeren Mann als Heinrich Schreiber (1793-1872)
kann man sich schwer vorstellen, den Professor in verschiedenen Fakultäten
der Freiburger Universität und großen Stadthistoriker. Er äußerte sich
ausgiebig auch zu den Ereignissen der „badischen Revolution", u.a.51: Eine
neue glorreiche Zeit des Vaterlandes mit Fortschritten jeder Art schien her-
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