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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 377
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0377
Idealgrundriß für eine Pfarrkirche nach Vorgaben von Lorenz Lechlers „ Unterweisungen
". Zeichnung: Coenen

daß kein Original und damit wahrscheinlich auch kein vollständiges Exemplar
vorleigt, machen deutlich, daß neben den in den umfassenden Werkmeisterbüchern
genannten Proportionen höchstwahrscheinlich weitere in
der Spätgotik gebräuchlich machen.

Architekturtheorie und Praxis

Ein Vergleich der Entwurfslehre der Werkmeisterbücher mit der im 15. und
frühen 16. Jahrhundert in Süddeutschland ausgeführten Sakralarchitektur
ist problematisch. Um die in den Büchern genannten Proportionen zu prüfen
, ist eine Konfrontation mit den originalen Entwurfsplänen der Kirchen
notwendig, die aber in der Regel nicht erhalten sind. Dies gilt auch für die
Ottersweierer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Bauaufnahmen bieten
nur bedingt eine Basis für eine Gegenüberstellung von Architekturtheorie
und Praxis, weil offen bleibt, wie groß die Abweichungen zwischen Entwurf
und ausgeführtem Bauwerk sind. Die Baufnahme von St. Johannes
der Täufer der Großherzoglichen Baugewerke-Schule, an der mehrere Autoren
mitgewirkt haben und die insgesamt zwölf Seiten mit Plänen umfaßt,
gibt an drei verschiedenen Stellen drei unterschiedliche Maße für die Chormauerbreite
an: 60, 62 und 65 Zentimeter. Die Wand hat offensichtlich
nicht an jeder Stelle des Polygonchores die selbe Stärke, was angesichts
der von Hand behauenen Natursteine, die verwendet wurden, nicht verwundert
. Eine Rekonstruktion der spätgotischen Ottersweierer Kirche mit
Hilfe der Proportionslehren der Werkmeisterbücher auf Basis einer Bauaufnahme
ist deshalb nicht einfach.

Die Werkmeisterbücher entstanden in einem Zeitraum und in einem Gebiet
, in dem zahlreiche bedeutende Kirchen errichtet wurden. Die Anzahl

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