Freiburger historische Bestände - digital

Lorenz Lechler zeigt in seinen „ Unterweisungen
" die sogenannte Quadratur, mit deren
Hilfe auch Mauerstärken und Strebepfeilerabmessungen
für St. Johannes der
Täufer gewonnen wurden.

St. Johannes der Täufer besaß
eine Langhauswand mit einer
Breite von 0,85 Metern. Dieses
Maß wurde, wie im vorherigen
Abschnitt nachgewiesen, durch
eine geometrische Konstruktion
gewonnen und steht im Verhältnis
1 : Wurzel 2 (1 : 1,41) zur
Chormauer. Die Jochlänge betrug
, wie von Lechler beschrieben
, das Vierfache der Mittelschiffwand
, im Fall Ottersweier
also 3,4 Meter. Dieser Wert ist
aber kein Bruchteil des 11,1
Meter langen Langhauses. Folglich
waren die von Lechler entwickelten
Proportionen für die
Gestaltung der Langhausjoche
von St. Johannes der Täufer
nicht maßgebend.

Der Chor des Gotteshauses besitzt
, abgesehen vom polygonalen
Abschluß, drei Joche mit einer
Länge von jeweils 2,42 Metern
, die Chormauern sind 0,6
Meter dick. Hier scheint Lechlers
Bauregel zu greifen, denn
wenn man von der geringen Differenz
von zwei Zentimetern absieht
, ergeben vier Chormauerstärken
eine Jochlänge.

Die Strebepfeiler

Auf die Dimensionierung der
Strebepfeiler, die von der
Wandbreite abhängig ist, gehen
alle umfassenden Werkmeisterbücher
ein. Die Breite der
Chorstrebepfeiler entspricht bei
Lechler der Wandbreite des

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