Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 413
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0413
Die Anfänge bis zum Ende des 15. Jahrhunderts

Wenig Sicheres wissen wir über die Bauzeit der ersten Anlage. Archäologische
Untersuchungen lassen den Schluß zu, daß eine kleine Turmhügelburg
existierte, die durch Brand zerstörte Vorgängerbauten aus Holz gehabt
haben soll.5 Urkundlich faßbar wird ein Adelssitz 1294 mit einem Hugo de
Walhestege (Waldsteg).6 Erstmals taucht die Bezeichnung Burg in einer
Urkunde von 1407 auf.7 In ihr weist der Edelknecht Reinbold Kolb von
Staufenberg seiner Frau Junte von Lomersheim in Widumsweise 1200
Gulden auf näher bezeichneten Gütern und Gülten in und um Neusatz an.
An erster Stelle steht der Hof zu Waldsteg mit der Burg und der ganzen
Hofreite also er zusamen gehört. Er ist lediges Eigen. Zu dem Besitz
gehören 7 Tagwan Matten, die auf den Rüdern vf des kumbers furt [liegen]
und kumbers matde heißen. Daraus läßt sich eine Verbindung mit der obigen
Ersterwähnung von Waldsteg herstellen. In einer Urkunde des Klosters
Schwarzach finden wir 1294 einen Ritter Bertold Cumber und dessen Sohn
Hugo von Waldsteg (Walhestege).8 Hug Kumber von Waldsteg, gestorben
vor 1323 Okt. 10, hatte offenbar einen Sohn Johannes Cumberlin. Zusammen
mit dem Ritter Albrecht von Duttenstein (Dautenstein) und weiteren
Edelknechten mußte er an dem obigen Datum als Helfer des Andres Röder
im Krieg gegen Straßburg der Stadt Urfehde schwören.9 Aus einer eber-
steinischen Urkunde von 1337 erfahren wir zudem, daß Frau Mathilde,
Tochter des verstorbenen Kvomers, die Frau des verstorbenen Albrecht
Kolb (von Staufenberg) war und Lehen im Ottersweierer Kirchspiel
besaß.10 Der Staufenberger hatte, so kann man vermuten, eine Tochter des
sich nach Waldsteg nennenden Rittergeschlechts geheiratet und wohl auch
den obengenannten Hof mit der Burg geerbt. Die Ebersteiner als Lehenherren
der Kumber besaßen bekanntlich um Ottersweier einen großen Güterkomplex
, den sie teilweise ihrem Hauskloster Herrenalb übereigneten. Die
Kumber wiederum waren Ende des 13. Jahrhunderts Vögte des Dorfs
Schüre bei Drusenheim.

Bei der Teilung der ebersteinischen Lehen fiel Reinbolt Kolb von Staufenberg
mit seinen Lehengütern Markgraf Bernhard zu. Dieser stellte 1405 für
Reinbolt Kolb einige Urkunden aus. Im Jahre 1421 machte dann Reinbold
Kolb mit Zustimmung seiner Frau Junte von Lomersheim seinen Hof zu
Waldsteg mit der Burg und anderem Zubehör Markgraf Bernhard zu
eigen." Das markgräfische Lehen kam danach an den Edelknecht Hermann
von Zeutern. Im Lehenrevers von 1457 werden genannt: Waldsteg
das Haus mit seinem Begriff, Garten und anderem, die halbe Scheuer in
dem Hof und weiteres Zubehör und Rechte. Der Markgraf behielt sich bei
den Belehnungen jeweils das Öffnungsrecht zu Waldsteg vor. 1464 ist von
einem Schloß Waldsteg die Rede. Danach erfahren wir, daß Hermann von

413


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0413