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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 414
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Zeutern etwa 25 Jahre zu Waldsteg wohnte. Nach seinem Tod fielen die
Lehengüter 1481 an Kaspar Wiedergrün von Staufenberg und nach dessen
Ableben an Markgraf Christoph zurück. Dieser verlieh sie 1500 an Philipp
von Wittstatt, genannt Hagenbach(-buch), der sie wiederum an den markgräflichen
Sekretär Wendel Cuntzeler versetzte.12

Ob es die Kumber waren, welche die erste steinerne Befestigung errichteten
, wissen wir nicht. Auch über die Rolle der Ebersteiner lassen sich nur
Vermutungen anstellen. Es fällt auf, daß Ende des 13. Jahrhunderts auch in
der näheren Umgebung derartige kleine Burgen des niederen Adels wie
zum Beispiel das Bachschloß (um 1300) in den Quellen auftauchen. Bei
zahlreichen Angehörigen des niederen Adels wie den von Lerchenkopf,
von Krautenbach, von Rittersbach finden sich in den Urkunden aber keine
näheren Angaben über das Aussehen ihrer Wohnsitze. Das Waldsteger Anwesen
wird im 15. Jahrhundert teils als Burg (1407, 1421), teils einfach als
Haus (1457, 1475, 1476), womit ein steinernes Haus gemeint war, ab dem
Ende des 15. Jahrhunderts als Schloß bezeichnet. In unmittelbarer Nähe
der Burg lagen Höfe, die mit ihr an der Wasserversorgung und anderen
Nutzungsrechten gemeinsamen Anteil hatten.

Kanzler Dr. Veus als Inhaber von Schloß Waldsteg

1520 wurde Konrad von Wittstatt (genannt Hagenbach/-buch) von Markgraf
Christoph belehnt. Als 1522 einige Leute von Ottersweier im Laufbach
, der zum Lehen gehörte, verbotenerweise gefischt hatten und der
Pächter des Wassers sich weigerte, nach diesem gewaltsamen Eingriff, den
Wasserzins zu bezahlen, wandte sich Hagenbach an den badischen Kanzler
Veus.13 Dieser forderte die Amtsleute zu Ottersweier auf, für eine gebührende
Entschädigung zu sorgen.

Mit Kanzler Veus haben wir den nächsten Inhaber des Schlosses vor uns.14
Seine bedeutende Rolle in der Markgrafschaft ist bekannt und durch Kat-
termann schon ausführlich gewürdigt worden. Konrad von Wittstatt verkaufte
ihm 1528 für 200 Gulden mit Genehmigung des Markgrafen Philipp
das Lehen Schloß Waldsteg mit Zubehör. Auch brachte sich Veus offenbar
in den Besitz des Ottersweierer Hubgerichts. Jedenfalls hören wir zwischen
1539/1545 von Streitigkeiten mit Eberstein.15 Veus behielt Schloß
Waldsteg allerdings nur drei Jahre. Schon 1531 veräußerte er es an Doktor
Jakob Kirser für 400 Gulden.

Die Verkaufsurkunde von 1531 enthält genaue Details über den Besitzkomplex
.16 Verkauft werden das Schlößlein Waldsteg mit seinem Begriff,
Garten, Reben, Äckern, Matten, Wassergraben, Fischwasser, Eckerich

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