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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 425
(PDF, 129 MB)
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chen und veranlaßte Zwangsmaßnahmen zur Rekonversion der Landbewohner
.4 Wer die nötigen Mittel noch besaß, ging ins Exil, nach Straßburg
etwa. Die Menge mußte, wenn auch oft halbherzig, sich der jeweils neuen
Konfession anbequemen.

Von allen so umrissenen Phasen ist das „schwedische Interim", die Phase
zwischen 1632 und 1634 im mittelbadischen Raum, am dürftigsten dokumentiert
. Die vorliegenden Ortsgeschichten von Baden-Baden und Bühl
gehen über den Dreißigjährigen Krieg in großen Strichen hinweg. Über die
Jahre zwischen 1632 und 1634 findet sich meist kein einziger Satz.5 Nur
die Darstellung von Ludwig Lauppe über die Geschichte Lichtenaus, welche
überhaupt die größte Dichte an Informationen erreicht, berührt auch
diese Jahre - doch im Blick auf das Hanauerland.6 Selbst die umfassenderen
Darstellungen der Geschichte der Ortenau gehen über diese Zeitspanne
rasch hinweg.7

In dieses dunkle Feld der Geschichtsschreibung vermag die umfangreiche
Schrift einer Predigt gewisses Licht zu bringen, welche am 22. Oktober
1666 in der evangelischen Kirche von Lichtenau gehalten worden ist. Ein
Exemplar der gedruckten Leichenpredigt findet sich in der Bibliotheque
Nationale et Universitaire von Straßburg (M 29633). Sie trägt in barocker
Weitschweifigkeit den Titel:

Apostolische Collation Zwischen Dem zeitlichen Leiden und der künftigen
Herrlichkeit / die an uns soll offenbaret werden / Bey Ansehnlicher und
Volckreicher Leichhegängnus Deß Weyland Reichs Wolgehornen Herrn /
Herrn Friderichs / Freyherrn vom Stain /auffNeuenweyer und Boßenstein/
ect. Der Evangelischen Herren Thum= Capitularen hoher Stiffts Straßburg
hochansehnlichen Raths / auch löblicher Freyer Reichs-Ritterschafft in
Schwaben Viertheils am Necker / Schwartzwald / Ortenauischen Bezürcks
wolerbettenen altern Raths / und Ausschusses / ect. Welcher Sambstags den
13le" Weinmonats deß lauffenden 1666'"' Jahrs / gegen 12 Uhr in der Nacht
zu Neuweyer im Obern—Schloß an einem starcken Schlagfluß in dem
65sten Jahr seines Alters in Christo seinem Heyland und Seligmacher
sanfft und seelig eingeschlaffen / und den 22. in Liechtenau in der Pfarrkirch
zur Erd bestätiget / Erkläret und vorgetragen von Joachim Westpha-
len / Mitarbeitern am Wort zu Liechtenau. Straßburg / Mit Dolhopfßschen
Schafften /druckts Johann Schütz.8

Schon die hier genannten Titel und Funktionen lassen erkennen, daß der
verstorbene Freiherr Friedrich vom Stain (manchmal auch Stein geschrieben
) im politischen Geschehen in der Ortenau eine gewisse Rolle gespielt
haben muß. Was das Titelblatt noch verschweigt: dieser Herr vom Stain

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