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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 427
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zugleich erbauliche Funktion für die Trauergemeinde. Der Prediger
beleuchtet den christlichen Lebenswandel des Verstorbenen, vor allem
sein christlich geduldiges und gläubiges Sterben, wobei das letzte
Wort vor seinem Tod besondere Bedeutung erhält, in diesem Fall
ich will gern sterben, bettet mir vor (S. 26).
c) Ein abschließendes Gebet.

2) Vier Ehrengedichte (Epicedien), die wie üblich den Angehörigen Trost
zusprechen und den Verstorbenen würdigen. Sie werden in der Regel -
wie alles in diesem Zeitalter repräsentativer Ordnungen - nach dem
Rang der Beiträger geordnet. In unserem Fall folgen aufeinander:

a) ein deutschsprachiges Sonett von Johann Jacob Wieger, Sekretär der
lutherischen Domkapitulare des Bistums Straßburg (darüber später
mehr);

b) Eine lateinische Elegie in Hexametern von Andreas Barth, Pfarrer in
Lampertheim (Pfalz);

c) zwei Sonette in deutscher Sprache von David Dörnen, Pfarrer in Kieselbronn
(„Küßelbron") bei Pforzheim.

3) Eine selbständige Serie von verschiedenartigen Epicedien, mit besonderem
Titelblatt und neu beginnender Paginierung, von Quirin Mosche-
rosch (1623-1675), dem Pfarrer von Bodersweier in der Grafschaft
Hanau-Lichtenberg und damals bekannten Dichter, dem Bruder von
Johann Michael Moscherosch (1601-1669), dem Satiriker.12 Seine fünf
deutschen und lateinischen Texte in Versen sollen in ihrer Verschiedenartigkeit
erlesener Dichtungsformen offenbar die poetischen Fähigkeiten
Quirin Moscheroschs demonstrieren. Sie machen zusammen fast die
Hälfte des ganzen Druckes aus. Da sind:

a) ein Figurengedicht (Technopaignie) in Form eines Kreuzes, also eine
aus der Spätantike überlieferte Gedichtform, in der deutsche Verse
von verschiedener Länge und Anordnung die Figur eines Kreuzes
bilden, eines Grabkreuzes;

b) ein „Letterwechsel" (anagrammatisches Gedicht) in Latein, eine
gleichfalls spätantike Dichtungsart, in der durch Umstellung der
Buchstaben eines Namens in eine andere Reihenfolge ein neuer, oft
überraschender Sinn abgewonnen wird Dieses Gedicht ist Herzog
Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633-1714) gewidmet
und es wird zu fragen sein, was der Verstorbene mit diesem
Sohn eines regierenden Fürsten, des Herzogs August von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, zu tun hatte;

c) sechs lateinische Hexameterverse, die auf Bibelstellen anspielen, in
denen - in Anspielung auf den Familiennamen vom Stain - von Steinen
die Rede ist, etwa vom Grundstein, auf den man bauen kann;

d) ein zweites anagrammatisches Gedicht zu Ehren von Karl vom Stain,
dem zweiten Sohn des Friedrich vom Stain;

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