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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 431
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merherrn ernannt. Ob er mit Friedrich V. Ende 1622 nach Stuttgart floh
und wie er sich und seine Familie während der Verheerungen der unteren
Markgrafschaft durch bayrische, spanische und kaiserliche Truppen erhalten
konnte, ob etwa im Obern Schloß in Neuweier, berichtet die Leichenschrift
nicht. Jedenfalls nahm Friedrich V. seine Dienste in den turbulenten
Jahren zwischen 1622 und 1634 noch in Anspruch und ernannte ihn, so lesen
wir, 1626 zum Hofrat. 1627 brach er, vielleicht auf Kosten des Markgrafen
, zu einer Reise nach Italien über Venedig, Bologna, Florenz, Siena
auf und verbrachte den Winter 1627 auf 1628 in Rom. Auch eine Reise
nach Spanien muß sich angeschlossen haben. 1630 ernannte ihn Friedrich V.
zum Geheimen Rat, berief ihn also in das höchste Regierungsgremium.
Quirin Moscherosch rühmt sein diplomatisches Geschick bei Missionen zu
Kaiser Ferdinand II. nach Wien in dem für die Protestanten besonders
schwierigen Jahr des Restitutionsedikts 1629, zu Kurfürst Johann Georg
von Sachsen in Dresden 1630, zum Reichstag von Regensburg 1631 und
zum Leipziger Konvent, der Versammlung der evangelischen Stände, als
Berater Friedrichs V. 1631, schließlich zu Gustav Adolf von Schweden
nach Hanau 1631. Der junge von Stein muß die Kriegsparteien und ihre Interessen
gründlich kennengelernt haben.

Das Jahr 1632, der Einzug der Schweden in beide Markgrafschaften,
brachte auch für Friedrich von Stein die Wende, die Rückkehr auf die angestammten
Güter. Er heiratete im Oktober 1632 eine begüterte junge
Dame, Susanna Margareta von und zu Hattstein, die er als Kammerjungfer
von Eleonore („Leonora"), der Gemahlin Friedrichs V, am Hof kennengelernt
hatte. Im Januar 1633 verließ er den badischen Hof und siedelte nach
Neuweier über. Schon 1632 wohl, spätestens Anfang 1633, setzte ihn
Friedrich V. als Amtmann in den Ämtern Steinbach, Bühl und Großweier
ein.20 Nach Quirin Moscherosch:

„ Wie der gesehen sich
In so beglükkter Eh' /hatt' Er das Hofe-Leben

Getrachtet auf ein ort zusezen / und vergnügt
Mit seinem Ehgemal der Ruhe sich ergeben /

Auf eignem Ritter=Gut / das in Neuweyer ligt;
Doch seine Treu und Fleiß dem Fürsten nicht entzogen /

Besondern nach/wie vor / der Obern Vogterey
Der ämpter Steinbach / Bühl / Grossweyer / so gepfogen:

Daß beides Fürst und Volk gelobet seine Treu.
Vorab / wann in Geheim Er mit zu Rath gesessen /

Und für des Landes Heyl gedichtet und getracht." (S. 12)

Was er nun für des Landes Heil als Amtmann der Ämter Steinbach, Bühl
und Großweier getan hat, darüber schweigen sowohl der Prediger als der

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