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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 452
(PDF, 129 MB)
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Segment von ca. 60 Hektar ab, das bis 1860 Eigentum der Gemeinden
Drusenheim und Dalhunden war. Vom Rheinufer nördlich von Drusenheim
aus kann man diesen Waldabschnitt noch heute an der geringeren Baumhöhe
identifizieren. Der Wald war bis 1961 badischer Domänenbesitz und
wurde dann von Greffern gekauft.11

Die Tulla-Steine erhielten ihrer wichtigen Funktion wegen eine repräsentative
Gestalt. Ihre Länge sollte 150 cm betragen, der Querschnitt
30 cm x 36 cm. Nach dem Einpflanzen sollten 90 cm über dem Boden stehen
. Zu jedem der Steine wurde ein gedrucktes Dokument angefertigt, auf
dem der Stein selbst zusammen mit seinen zugehörigen 2 bzw. 3 Rheinmarksteinen
mit hochgeklappten Seitenflächen skizziert ist. Auf der Skizze
des Tulla-Steins Nr. 91 ist zu sehen: 1. Die Stein-Nummer 91 auf der Seitenfläche
gegen den Nachbarstein Nr. 90. 2. Die Jahreszahl 1820 auf der
Seitenfläche gegen den Stein Nr. 92. 3. Das bourbonische Lilienwappen
auf der Westseite. 4. Das badische Wappen auf der Ostseite.

Dem Stein Nr. 91 sind zwei Rheinmarksteine zugeordnet:

a) Nr. 91S sitzt zwischen dem Tulla-Stein und dem Scherzheimer Kirchturm
. Auf der dem Kirchturm zugewandten Seite befindet sich das badische
Wappen mit der Zahl 582,7. Die Zahl bedeutet die Entfernung vom
Kirchturm zum Stein in Ruthen (582,7 Ruthen x 3 = 1748,1 Meter). Die
Gegenseite ist dem Tulla-Stein 91 zugewandt und enthält die Buchstaben
RM (= Rheinmarke) und die Entfernung zu diesem Stein wieder in
Ruthen (524,5). Die beiden anderen Seiten enthalten die Rheinmark-
Nr. 91S (S = Scherzheim) bzw. die Jahreszahl 1820. Der Stein existiert
noch und sitzt an der Ostseite des Hochwasserdamms, wo dieser die Gemarkungsgrenze
Scherzheim-Helmlingen schneidet.

b) Für den zweiten Rheinmarkstein gilt Entsprechendes. Er sitzt auf der
Verbindungslinie vom Tullastein zum Heniisheimer Kirchturm Das
bourbonische Lilienwappen ist dem Herrlisheimer Kirchturm zugewandt
(Entfernung 2016,9 Meter). Die Gegenseite gibt die Entfernung
(in Meter) zum Tullastein Nr. 91 an (= 1448,6). Darüber stehen die Zeichen
RM. Die beiden andern Seiten tragen wieder die Rheinmarknummer
(91H) bzw. die Jahreszahl 1820. Ob der Stein noch steht, ist dem
Verfasser nicht bekannt. Die Verbindungslinien der Tullasteine mit den
Rheinmarksteinen werden Transversale genannt. Da sich diese Transversalen
jeweils in den Tullasteinen schneiden, konnten sie dazu dienen,
im Falle des Verlustes eines Tullasteines durch Hochwasser seinen
Standort vermessungstechnisch wiederzufinden.

Da sowohl die Tullagrenze wie auch die Transversalen meist in den Rheinwäldern
verliefen, diese aber eine Vermessung behinderten, wurden längs

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