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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 455
(PDF, 129 MB)
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zernen Male sind natürlich längst verfault. So bleibt nur der Rückgriff auf
die beiden früher beschriebenen Landkarten. In die Karte von 1773 wurde
nachträglich (1823?) die Tullagrenze mit den Steinen 91, 92, 93 eingetragen
. Mit Hilfe dieser drei Fixpunkte als Bezugssystem sollte es möglich
sein, den Plan von 1773 in eine moderne Karte zu übertragen. Leider taten
sich bei diesem Versuch Widersprüche auf. Es stellte sich heraus, daß die
Kartenteile zu beiden Seiten des Stromes für sich einigermaßen korrekt
waren, nicht aber die Entfernungen in West-Ost-Richtung über den Strom
hinweg (die Karte ist West-orientiert!). Diese sind bis zu 30% zu kurz angegeben
. Die teilweise großen Wasserflächen des offenen Rheins haben offenbar
die meßtechnischen Möglichkeiten des Försters Gebhard überfordert
. Für uns bedeutet das, daß immerhin die Angaben über die Noblat-
Grenze in ihrem elsässischen Teil verwendbar sind. Da die Tullagrenze mit
den Steinen 91, 92 und 93 bereits in den modernen Karten genau festgelegt
ist, müßte diese zu allererst in die Krauthsche Karte (von 1816) eingezeichnet
werden. Dazu können uns die Meßwerte aus dem Gebhardschen
Plane dienen. Zur Kontrolle kann noch der Bezug auf das Dorfdreieck
„Graueisbaum - Dalhunden - Greffern" bzw. auf die Basis „Graueisbaum
- Dalhunden" benutzt werden. So wurden mit Hilfe einfachster Mittel die
Standorte der Tullasteine in die Krauthsche Karte übertragen. Jetzt war der
Weg frei für die Übertragung der Noblatgrenze des Krauthschen Planes in
eine moderne Karte.

Der Verfasser benutzte dazu die topographischen Karten 1 : 25 000 des
Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg mit den Blättern Lichtenau-
Scherzheim (7213) und Sinsheim (7214). Lassen sie uns diese Grenze von
Süden nach Norden „abschreiten", beginnend am Südende des Foret doma-
niale d'Offendorf beim Stein Nr. 91. Die Noblatgrenze verläuft hier ca. 60
Meter im Osten des Steins und entfernt sich immer mehr von der Tulla-Li-
nie (bis zu 200 Meter). Der Geländestreifen zwischen den beiden Grenzen
gehörte zum Offendorfer Bann. Nach ca. 1200 Metern biegt die Noblatgrenze
nach Nordwesten ab, kreuzt beim Überqueren des (damaligen) Talwegs
im Roßmörder die Tullalinie und zielt auf einen dreibännigen Grenzpunkt
(Offendorf - Herrlisheim - Scherzheim). Dort biegt sie nach Norden
um, erreicht bei der „Redoute" den Kreuzrhein und folgt diesem bis in die
Höhe des Steines Nr. 93. Südlich der Redoute liegt noch ein Teil der „Gutlach
" im Scherzheimer Bann. Beim Stein Nr. 93 knickt die Noblatgrenze
nach Osten ab - in der Flur „Junggrund" - und erreicht nach ca. 1500 Metern
bei mehreren kleinen Abknickungen das (heutige) rechte Rheinufer.
Nach einem weiteren kleinen (Ost)Knick dringt sie ca. 700 Meter weit in
das rechtsrheinische Gebiet vor. Dort macht die N.G. eine Richtungsänderung
von 90 Grad und erreicht nach ca. 2 km das linke Rheinufer bei Dalhunden
. Der Scheitel dieses rechten Winkels im Waldbezirk „Kirchhöfel"

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