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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 462
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0462
Die Glashütte des Klosters Frauenalb im Ettlinger
Albtal - eine „Filiale" der Mitteiberger Glashütte

Günter Schäfer

Weithin ist bekannt, daß zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Gebiet des
Klosters Frauenalb im Ettlinger Albtal eine Glashütte bestand. Über diese
Tatsache hinaus reichen die Kenntnisse aber kaum, da nur wenige schriftliche
Zeugnisse verfaßt wurden oder erhalten blieben1. Es sind insbesondere
keine Pacht- oder Nutzungsverträge zwischen dem Kloster und den Glasern
überliefert, wie sie ansonsten bei Glashütten in regelmäßigen Abständen
abgeschlossen wurden. Da auch die Kirchenbücher der Pfarreien Burbach
und Völkersbach erst um das Jahr 1725 beginnen und diejenigen des
Klosters Frauenalb Lücken aufweisen, lassen sich aus dieser Quelle ebenfalls
nur wenige Rückschlüsse auf die Frühzeit der Glashütte gewinnen.
Aus einigen schriftlichen Dokumenten und ergänzenden Funden in den
Kirchenbüchern kann deshalb nur ein ungefähres Bild entwickelt werden.

Gründung und Standorte der Glashütte

Die Glasherstellung im Albtal wurde von den Glasmachern der nahe gelegenen
Mitteiberger Hütte angeregt und betrieben. Es bestanden während
der vergleichsweise kurzen Betriebszeit der Hütte enge persönliche Verbindungen
zum Mittelberg2. Die Albtaler Hütte wurde von Glasmeistern gegründet
und geleitet, die Mitbesitzer in Mittelberg waren. Die nachweisbaren
Glasmacher im Albtal stammten teils direkt vom Mittelberg oder waren
mit den dortigen verwandtschaftlich verbunden.

Gegründet wurde die Albtaler Glashütte im Jahre 1705, sieben Jahre nach
derjenigen auf dem Mittelberg. Ein Schreiben des Klosters an die markgräflich
badische Verwaltung in Rastatt, unterzeichnet von Äbtissin Salome
von Breitenlandenberg, gibt darüber Auskunft3. Sie bittet darin um Genehmigung
, durch Peter Schmid, den Gründer und Obermeister der Mittel-
berger Glashütte, in ihren klösterlichen Waldungen eine Glashütte errichten
zu dürfen. Die Mitteiberger Glasmacher seien auf der Suche nach einem
neuen Hüttenstandort und hätten einen solchen auf Spielberger Gemarkung
, im baden-durlach'schen Hoheitsgebiet, ausgemacht. Da sie aber
lieber in einem katholischen Ort arbeiten und wohnen würden, hätte Peter
Schmid in mehreren Gesprächen um die Erlaubnis zum Betreiben einer
neuen Glashütte auf Frauenalber Gebiet nachgesucht. Ein geeigneter
Standort sei im Albtal bereits ausfindig gemacht, und mit dem Betrieb der

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