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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 485
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Diese Auflistung zeigt, daß der Honauer Kirchenfond tatsächlich über
außergewöhnlich wenig Kapital verfügte. Wenn man dann noch berücksichtigt
, daß ihm auch keine Grundstücke gehörten, kann die Pfarrei ohne
weiteres als die ärmste des Dekanates bezeichnet werden. Der Kirchenfond
Moos, der als zweitärmster des Dekanates dastand, verfügte immerhin über
mehr als das dreifache an Kapitalvermögen als der Honauer Fond, und der
reichste Kirchenfond (Ulm b. Oberkirch) fast über das 113-fache Vermögen
. Der Abstand zum zweitärmsten Kirchenfond, dem von Moos, erscheint
in Anbetracht der Tatsache, daß sich Moos damals erst von einer
Lokalkaplanei zur Pfarrei entwickelte (der damalige Pfarrer Franz Ambros
Thiebaut30 war nach den Angaben in den Visitationsunterlagen der erste
Lokalpriester, mit dem die Pfarrei besetzt wurde), noch gravierender. Vor
diesem Hintergrund wird die Armut des Honauer Fonds noch deutlicher.
Im Schnitt verfügten die Kirchenfonde des Dekanates Ottersweier über ein
Vermögen von 6 866 Gulden, dem 25-fachen dessen, was der Honauer Kirchenfond
sein Eigen nannte.

Die Einkünfte der Pfarrei Hönau

Eine weitere von Visitator Burg erstellte Tabelle führt die „Einkünfte der
Pfarreien" auf. Dieser Liste ist zu entnehmen, daß dem Honauer Pfarrer
jährlich 7 Gulden 34 Kreuzer an Anniversargebühren31 und 5 Gulden Stolgebühren32
zustanden. Einen Anspruch auf Bodenzins oder Gülten33 hatte
er nicht, jedoch standen ihm '/* Acker und ein Garten34 zur Bewirtschaftung
zur Verfügung, was einen jährlichen Ertrag von 3 Gulden ausmachte.
An Kompetenzen standen ihm ferner 15 Viertel35 Weizen (85 fl), 15 Viertel
Korn (60 fl), 10 Viertel Gerste (30 fl), eine Geldkompetenz von 82 Gulden
30 Kreuzer sowie Holz und Wellen im Wert von weiteren 40 Gulden, zusammen
also 297 Gulden 30 Kreuzer zu.

Nachdem weder ein Anspruch auf den Groß- noch auf den Kleinzehnten
bestand, betrug das Einkommen der Pfarrei Hönau somit insgesamt 313
Gulden und 4 Kreuzer. Hiervon mußte der im Jahr 1808 amtierende Pfarrer
Ludwig Arbogast Thiebaut36 seinem Vorgänger im Amt des Ortsgeistlichen
, dem 73-jährigen Pfarrer Schirrmann,37 sogar noch jährlich 161 Gulden
abgeben.

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