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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 503
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gehörte bis zur staatlichen Neuordnung zu den vorderösterreichischen
Landen.

Zu den eher schlechten Straßenverhältnissen und der - auch verkehrsbedingten
- wirtschaftlichen Randlage für Handel und Gewerbe kamen im
geographischen Verlauf des Tales mehrfach wechselnde Herrschaftsbereiche
hinzu. 1810 erfolgte ein umfangreicher Gebietsaustausch zwischen Baden
und Württemberg. Ein Tauschobjekt: das württembergische Oberamt
Hornberg wird mit seinen Gemeinden Teil des Großherzogtums Baden.
Für das Obere Kinzigtal eine nicht unwesentliche Voraussetzung für die
weitere Entwicklung von regelmäßigen, durchgängigen Postverbindungen.
Wenngleich diese noch weitere 27 Jahre auf sich warten lassen sollten.

„... die Wohltath einer Postverbindung zu gewähren."

1827 nimmt ein Brief mit der Post von Hausach im Kinzigtal nach Alpirs-
bach im Kinzigtal den folgenden Weg: von Hausach auf dem Kaiserl.
Reichspostkurs nach Hornberg; von dort aus geht es auf die Strecke über
den Fohrenbühl hinunter nach Schramberg und weiter nach Oberndorf am
Neckar. Hier gibt es - 1827 neu eingerichtet - eine Postverbindung über
Alpirsbach nach Freudenstadt. Bei 24 km direkter Distanz auf dem Weg
durch das Kinzigtal nimmt dieser Brief - und auch alle andere Post sowie
die Reisenden auf diesem Weg - einen Lauf über ca. 70 km, nahezu den
dreifachen Weg.12

Orte wie Schiltach und Wolfach, die noch über keine feste Posteinrichtung
verfügen konnten, mußten sich mit privaten Boten und Fuhren behelfen
oder sich aber der Amts- und Gemeindeboten bedienen. Hierfür gab es weder
einen festen Fahrplan noch verbindliche Fracht- und Portosätze für die
Bezahlung der Botendienste. Mit der 1827 errichteten Postverbindung zwischen
Freudenstadt und Oberndorf a.N. über Alpirsbach erreicht erstmals
eine regelmäßige Postverbindung das Obere Kinzigtal - von seinem württembergischen
Teil her.13 Für Wolfach und Schiltach sollte diese „Wohltath
" noch weitere 10 Jahre auf sich warten lassen. Die Eröffnung der
neuen württembergischen Route nimmt der Schiltacher Stadtrat zum
Anlaß, bei der badischen Postverwaltung für die Bürger seiner Stadt eine
Posteinrichtung zu verlangen.

Die Abschrift des Briefes ist im Schiltacher Stadtarchiv erhalten und schildert
eindrücklich die damaligen Verkehrsverhältnisse und die damit verbundenen
Benachteiligungen in der Vergangenheit:14

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