Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 504
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Copia

Einer Hochpreißlichen OberPostDirection Carlsruhe.
Schon im Monat August 1827 wurde der hiesige Engelwirth Wolber beauftragt
bey Einer Hochpreißlichen OberPostDirection in Carlsruhe um ein
PostEinrichtung Dahierin Schiltach gehörst, nachzusuchen. Er kam mit der
mündlichen Nachricht zurück, daß im Mt. Septber. der Herr OberPostRath
v. Stoecklan unsere Gegend bereißen und zugleich Einsicht nehmen wolle
ob unserem Gesuch entsprochen werden kann. Da nun diese Zeit verfloßen
so nehmen wir die Freyheit unser dießfalsiges Gesuch wieder in Erinnerung
zu bringen und ganz gehorsamst zu bitten sowohl uns als dem ganzen
handelnden Publicum des Breisgaus die Wohltath einer PostVerbindung zu
gewähren. Denn die Vortheile, welche uns solche Verbindung zwischen
dem Breisgau und dem Würthembergischen SchwarzWalde leisten, sind unverkennbar
. Denn wenn man in Betracht zieht, daß durch unregelmäßige
Bothen und Gelegenheitsfuhren Briefe und Effecten versandt werden
mäßen, wenn Briefe und Effecten welche über Freudenstadt laufen nach
Oberndorf retour von Oberndorf nach Schramberg und erst von da durch
den Bothen zu uns und nach Wolf ach (etc.) gehen, wenn Bfe. und Effecten
von Lahr und dem übrigen Breisgau nach Freudenstadt (etc.) ebenfalls auf
Würthembergischer Routte einem schon unförmigen Gange unterworfen
sind. Wenn man dieses versagen will, so kann man sich leicht einen Begriff
machen, wie nachtheilig das auf Städte wirken muß - welche beinahe allein
ihre Nahrung durch Verkehr und Handel mit dem Auslande suchen
mäßen. Überhaupt aber ist es keine neue Idee, über hier eine PostVerbindung
anzuknüpfen, schon bei Verlegung der Chaussee über Hornberg war
Schiltach, vermög der uralten RottweilerHeerStraße, welche über hier
führte zum PostVerkehr bestimmt, man machte aber die Sprengung des
Hohensteins und anderer Stellen durch übertriebene Kostenüberschläge
zur Unmöglichkeit und so wurde uns damals auf ungerechte Weise diese
Nahrung entzogen. Diese Hinderniße sind nun durch die zweckmäßigen
Verordnungen unseres Herrn Ingenieurs behoben, sodaß die Straße von
Hausach nach Alpirsbach in gutem fahrbaren Stande hergestellt ist. Auch
ist die Alpirsbacher projectierte PostVerbindung nach Freudenstadt in
Wircksamkeit getreten und gehen wöchentlich 2mal eine Ispännige Post
Chaisse und 2mal BriefPost dahin ab. Da nun nach unsern . . . Ansichten
von Seiten Würthemberg keine Hinderniße im Wege liegen und diese Verbindung
nun Nutzen gewähren, niemals aber nachtheilig auf das allgemein
einwirken, das es bey dem außerordentlichen Zuwachs an Bevölkerung zum
großen Bedürfnisse geworden, neue Betriebsamkeit zu . . . öffnen und der
Verdienstlosigkeit zu steuern, so hoffen wir umsomehr daß unserm Gesuch
gütigst entsprochen werde, und bitten . . . das Postwesen in Schiltach dem
Engelwirth Wolber hochgefälligst übertragen zu wollen.
Schiltach den 19ten O.ber 1827

StadtRath

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