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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 512
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0512
Per Vertrag werden die Postgeschäfte mit Isaac Wolber einem Privatmann
übertragen - Schiltach ist somit eine kontraktmäßige Postanstalt, im Unterschied
zu den ,ärarischen' Postanstalten mit Staatsbediensteten. Sohn Christian
Wolber (1818-1886) übernimmt 1845 den ,Engel' von seinem Vater
und wird auch dessen Nachfolger als Postexpeditor.

In den Revolutionsjahren 1848/49 beteiligt sich Christian Wolber aktiv an
den freiheitlichen Bestrebungen: er stellt als Postexpeditor die örtlichen
Postdienste für Fahrten und Staffetten zwischen badischen und württembergischen
Orten zur Verfügung.31 Dies brachte ihm nach der Niederschlagung
der Revolution eine Haftstrafe ein, seine Wirtschaft mußte er
schließen und als Postexpeditor wurde er entlassen. Nach seiner Inhaftierung
verließ er seine Heimat für 2 Jahre. Der dem Postexpeditor Christian
Wolber wegen seines Verhaltens während der Mairevolution aufgekündigte
Postexpeditionsdienst zu Schiltach ist dem Hauptlehrer Georg Philipp Göll
daselbst ... übertragen worden?2 Christian Wolber kehrte 1852 nach
Schiltach zurück, wurde 1868 Ratschreiber der Stadt und hatte dieses Amt
bis zu seinem Tod am 18. 10. 1886 inne.33

Die Postexpedition wechselte dann mit dem neuen Postexpeditor Georg
Philipp Göll an die Hauptstraße im Vorstädtle, zwischen der Bäckerei Eß-
linger und dem jetzigen - 1985 neu erbauten - Postgebäude.34 Beim Ende
der badischen Posthoheit 1871 und deren Übergang auf die Deutsche
Reichspost ist Gölls Sohn Carl Postexpeditor.3s Die bisherige Postexpedition
wird Kaiserliches Postamt. Bis zum Neubau der heutigen ,alten Post' -
jetzt u.a. Stadtarchiv - um 1895 war die Post im danebenstehenden Gebäude
des Holzhändlers Jakob Trautwein, dem früheren Lehengerichter Rathaus
, untergebracht.36 Zwischen den beiden Post-Expeditor-Familien Wolber
und Göll bestanden auch familiäre Verbindungen: Isaac Wolbers Stiefbruder
Philipp Wolber war verheiratet mit einer Tochter des Hornberger
Posthalters Baumann. Ein Sohn aus dieser Ehe, Ph. Friedr. Wolber, war
verheiratet (1853) mit Amalie Göll, Tochter von G. Ph. Göll.37

Mit Carl Göll endet die Reihe der kontraktmäßigen' Schiltacher Posthalter
. Danach sind staatliche Postbeamten im Dienst.

Die badische ,Landpost-Anstalt' im Oberen Kinzigtal

Der Ausbau der badischen Post in den Schwarzwaldtälern mit einem dichter
geknüpften Liniennetz mit festen Fahrplänen war Ende der 50er Jahre
des 19. Jahrhunderts abgeschlossen. Was noch fehlte, war ein organisierter
Zustelldienst auch für kleine Gemeinden, einzelne Ortsteile und Weiler so-

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