http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0523
idyllisches Gemüt, obgleich hier keine Gegend ist, womit sie wohl die flache
Rheinebene im Kontrast zur idyllischen Tallage Baden-Badens meint.
So zufriedengestellt, beschließt sie diesen Tag zehn Uhr abends sehr spät
für einen Kleinstädter in Kehl mit einem Gute-Nacht-Gruß für ihre Schwester
und setzt dann diesen Brief einige Tage später mit einem Bericht über
ihren Straßburg-Besuch fort:
Gestern früh fuhr ich mit (Sohn) Walter und (Diener) Schuhmacher nach
Straßburg, verweilte drei Stunden in, auf und um den Münster herum.
Schuhmacher wunderte sich, daß der Münster keinen Kranen aufhat*5, wir
hörten die Messe, die Orgel, sahen eine Prozession die Kirche umziehen
. . . es war zu schön. Auch Erwins Haustreppe*6 sind wir bis oben hinangeklettert
, von der Du so viel erzählt hast. . . .
Rebecka bezieht sich hier auf den begeisterten Bericht ihrer Schwester
Fanny, die drei Jahre zuvor, im August 1840 auf der Rückfahrt von ihrer
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