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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 528
(PDF, 129 MB)
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39 An „Erwins Haus und Treppe" erinnert sich 30 Jahre später Fannys Sohn Sebastian
Hensel, der mitten im Deutsch-Französischen Krieg im Dezember 1870 einen Eisenbahntransport
mit Weihnachts-Liebesgaben für die Soldaten an der Front von Berlin
aus begleitet und Aufenthalt in Straßburg hat. Er schreibt in seinem „Lebensbild"
(a.a.O., S. 275): . . . mein erster Gang in Strassburg war der Münsterplatz und auf ihm
das Haus von Ervin (sie!) von Steinbach mit der wundervollen Wendeltreppe. Ich war
seit meinem zehnten Jahre, 1840, nicht dagewesen, aber ich fand das Haus sofort. Diese
Treppe ist in ihrer Art ein ebenso großes Kunstwerk wie der Münster. Mit diesem
letzten Satz zitiert er fast wörtlich das Reisetagebuch seiner Mutter Fanny Hensel.

40 Im Inneren fast identische Wendeltreppen finden sich z.B. auch in den vier Treppentürmen
des Aschaffenburger Schlosses Johannisburg (vollendet 1614), erbaut von Georg
Ridinger (1568-1616), der ebenfalls aus Straßburg stammt.

41 Diese Reise wird über den Genfer See nach Genua, Como, Mailand, Florenz und Assisi
nach Rom führen, wo die Familie ein halbes Jahr bleibt und von wo aus noch Sizilien
und Neapel besucht werden. Auf der Heimreise von dort erkrankt das Ehepaar: Re-
becka an schwerer Gelbsucht und ihr Mann an „Römischem Fieber". Sic müssen in
Florenz bleiben, wohin Fanny mit Familie von Berlin aus zu Hilfe eilt. Dennoch endet
diese Reise gut, wenn auch viel später als ursprünglich geplant: Rebecka überwindet
ebenso wie ihr Mann die Krankheit, sie gebiert ein gesundes Kind, ihre erste Tochter,
und kehrt nach insgesamt mehr als zwei Jahren im August 1845 mit ihren Kindern
nach Berlin zurück.

42 Knauth, Johann (1864-1924): In Köln geboren, ab 1890 Tätigkeit in der Straßburger
Münsterbauhütte, dann 1905-1920 Straßburger Dombaumeister. Bekam den ehrenvollen
Beinamen „Retter der Cathedrale", weil er 1909 die drohende Gefahr des Münsterturm
-Einsturzes (als Folge der Rheinkorrektur ein Nachgeben der verfaulenden Eichenholzfundamente
) erfolgreich durch Unterfütterung der Turmlast bannen konnte.
Begraben in Offenburg.

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