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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 543
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0543
Ein Ettenheimer Bauernbub wird vom Kaiser in den
erblichen Adelsstand erhoben

Zum 100. Todestag des Geschichtsschreibers
Johann Baptist von Weiß

Bernhard Littenweiler

Aus Anlaß des hundertsten Todestages von Johann Baptist von Weiß, dem
„berühmtesten Sohn der Stadt Euenheim", wie er immer wieder genannt
wird, fand am 7. März 1999 im Bürgersaal des Rathauses in Euenheim in
Anwesenheit seines Enkels John Frederich von Weiss aus Salem im Staate
Massachusetts, USA, eine kleine Gedenkfeier statt, zu der Bürgermeister
Bruno Metz die Nachkommen der Sippe Weiß eingeladen hatte. Im Mittelpunkt
dieser Feier stand ein Vortrag über Johann Baptist von Weiß, der am
17. Juli 1820 in Euenheim in der Westlichen Ringstraße, damals noch
„Hintere Gass" genannt, zur Welt kam und am 8. März 1899 in Graz als
berühmter Geschichtsprofessor starb, nachdem er schon zehn Jahre zuvor
vom Kaiser in den erblichen Adelsstand erhoben und 1892 als lebenslängliches
Mitglied in das österreichische Herrenhaus berufen worden war. In
der Tat ein märchenhafter Aufstieg eines einfachen, strebsamen und aufgeweckten
Bauernbuben aus Ettenheim. Es ist äußerst interessant, den Höhen
und Tiefen im Lebensweg dieses außergewöhnlichen Ettenheimers nachzugehen
und dabei festzustellen, in welch starkem Maße er schon in seiner
Kindheit durch Berichte seiner Eltern über Kardinal Rohan und den Herzog
von Enghien mit der französischen Geschichte in Berührung kam, eine
Erfahrung, die in seinem großen Werk, der 22bändigen Weltgeschichte, in
vielfältiger Weise ihren Niederschlag fand.

Während John Frederich von Weiss aus den USA ein direkter Nachkomme
von Johann Baptist von Weiß ist, leben in Ettenheim nur noch Nachkommen
von einem jüngeren Bruder des Historikers. Der erste namentlich bekannte
Vertreter der Sippe Weiß ist der vor 1689 in Baden-Baden geborene
Strumpfstricker Salomon Weiß. Dessen Sohn Caspar Weiß kam am 10.
April 1737 in Baden-Baden zur Welt und erlernte wie sein Vater das Handwerk
des Strumpfstrickers. Er verheiratete sich am 19. November 1764 in
Ettenheim mit Maria Anna Mayer, deren Vater ebenfalls Strumpfstricker
war. Im Jahre 1765 wurde Caspar als Fremder ins Ettenheimer Bürgerrecht
aufgenommen1. Sein Sohn Ignaz Weiß (der Ältere), „Stricker-Nazi"
(Stricker-Ignaz) genannt, war, wie sein Übername verrät, dem Beruf seines
Vaters und Großvaters treu geblieben. Er wurde 1783 geboren und heiratete
1817 Maria Barbara Jäger, die Tochter eines Ettenheimer „Säcklers".

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