Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 549
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les hoben ihn ernster Wille, Zuversicht und Gottvertrauen hinweg; er rang
sich durch alles Ungemach." 1838, inzwischen 18 Jahre alt, verließ er als
erster Preisträger das Offenburger Gymnasium. Danach besuchte er in
Freiburg das Obergymnasium, wo er bei der Abschlußfeier eine eindrucksvolle
lateinische Rede über Piatons Beweis für die Unsterblichkeit der
Seele hielt6.

Mit 26 Jahren Universitätsdozent in Freiburg

Was soll ein so hochbegabter, fleißiger und strebsamer junger Mann studieren
? Er selbst neigte zur Rechtswissenschaft oder zur Medizin. Seine
fromme Mutter jedoch wünschte sich freilich einen Priester in der Familie.
So begann er 1841 in Freiburg theologische und philosophische Vorlesungen
zu hören. Vor dem geplanten Eintritt ins Priesterseminar ging er allerdings
für ein Semester nach Tübingen, dann nach Heidelberg und schließlich
studierte er Kunstgeschichte in München. 1844 bekam er eine Stelle
an der Realschule in Freiburg und bereitete sich nebenher auf das Staatsexamen
der Philologie vor. 21 Tage dauerte im Spätjahr 1845 dieses Examen
in Karlsruhe. Er bestand es als erster unter zwölf Kandidaten. Die Prüfungen
erstreckten sich auf Latein, Hebräisch, Französisch, Englisch und auf
Geschichte. Statt Priester zu werden, dachte er jetzt an eine Universitätskarriere
.

Nach dem überragenden Prüfungsergebnis in Karlsruhe erhielt Weiß von
der badischen Regierung den Auftrag, in Freiburg Vorlesungen über Weltgeschichte
zu halten. Da er aber noch keine Dissertation und schon gar keine
Habilitationsschrift vorweisen konnte, ließen ihn die etablierten Professoren
in Freiburg nicht zu. Erst nachdem er eine Arbeit über den Philosophen
Leibniz und dann über die „Geschichte der Geschichtsphilosophie"
vorgelegt hatte, konnte er 1846 seine Lehrtätigkeit an der Universität Freiburg
mit einer Vorlesung über alte Geschichte beginnen. Mit 26 Jahren war
Weiß also schon Universitätsdozent. Sein erstes Buch, die „Geschichte
Alfreds des Grossen" brachte er 1852 heraus, zu einem Zeitpunkt, als er
noch in Freiburg lehrte.

„Revolutionäre Träume gehörten nicht in seine Welt"

Von den politischen Ereignissen der Jahre 1848^49 blieb der junge Dozent
in Freiburg nicht unberührt. Als 1848 aus Freiburg eine Adresse an das
Frankfurter Parlament zugunsten des preußischen Kaisertums abging,
schickte er einen eigenen, mit viel mehr Unterschriften versehenen „groß-

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