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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 557
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zwei der Töchter gingen ins Kloster und die dritte verheiratete sich ins Badische22
. Im Hause des Historikers von Weiß herrschte christlicher Sinn
und der Geist religiöser Pflichterfüllung. Niemals fehlte Weiß, so lange er
gesundheitlich dazu in der Lage war, an Sonn- und Feiertagen beim
Gottesdienst an seinem Platz in dem traulich einsamen Kirchlein in der
Nähe des „Rosenhofes", seinem Landgut bei Graz23.

Ein erfülltes und arbeitsreiches Leben ging zu Ende

Über seine Arbeitsweise und Schaffenskraft werden wir durch einen Brief,
den er im 70. Lebensjahr an seinen Bruder schrieb, informiert: Ich . . . bin
in einer ständigen Aufregung wegen meiner Weltgeschichte. Morgens fange
ich um 4 Uhr an zu schreiben und arbeite bis abends 7 Uhr mit kurzen Unterbrechungen
. Im Sommer stand er sogar schon um drei Uhr auf24.

1898, er war 78 Jahre alt, stattete er Euenheim noch einmal einen Besuch
ab25 und traf dort auch seinen jüngeren Bruder Wilhelm, der Pfarrer in Urloffen
und zuletzt in Ebersweier war26. Nach seiner Rückkehr fing er an zu
kränkeln. Und dennoch arbeitete er bis kurz vor seinem Tod an seiner
Weltgeschichte weiter. Das Vorwort zur 4. Auflage des 14. Bandes der
Weltgeschichte, in dem auch die Darstellung der Halsbandaffaire, in die
Kardinal Rohan verwickelt war, enthalten ist, unterschrieb er am 24. Januar

1899. Sechs Wochen später starb er im Alter von 79 Jahren. Damit ging ein
bis zu den letzten Tagen erfülltes und arbeitsreiches Leben zu Ende. Auf
den Tod, so wird berichtet, hatte er sich wie ein frommer Christ vorbereitet
.

Bei seiner Beerdigung waren der Fürstbischof, das Domkapitel, die Vertreter
der Grazer Universität, der Geistlichkeit, der städtischen und staatlichen
Behörden anwesend27. Bestattet wurde er auf dem St.-Peter-Friedhof in
Graz, wo sich noch heute der Grabstein befindet.

„Hier ruht in Gott
Dr. Johann Bapt. von Weiss
k.k. Hofrat, Professor der Geschichte
an der Universität Graz
11. Mitglied des Herrenhauses
geb. zu Ettenheim, Baden, 17. Juli 1820
gest. zu Graz 8. März 1899
Ich bin die Auferstehung und das Leben28."

An seinem Sterbehaus wurde am 7. März 1937 ebenfalls eine Gedenktafel
enthüllt.

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