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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 605
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Nach dem Rückzug des Anstaltsarztes Bernhard Tritschler gab es einen
häufigen Wechsel der Ärzte. Darunter waren ein Dr. Hirt und ein Dr.
Smith. Um 1910 wurde Dr. Josef Gißler aus Gengenbach stellvertretender
Anstaltsarzt. Er sollte die nächsten 20 Jahre in Fußbach tätig sein. 1914
wurde er Anstaltsarzt und war dies bis zu Beginn der 30er Jahre.

Das Jahr 1910 ist, was die baulichen Aktivitäten betrifft, für die Kreispflegeanstalt
ein wichtiges Jahr. Das Verwaltungsgebäude wurde errichtet. Der
Neubau entstand im rechten Winkel zum Hauptgebäude und wurde mit
diesem verbunden. Außerdem gab es eine neue Küche, eine neue Waschküche
, neue Speisesäle, welche, genau wie die Abteilungen, nach Männern
und Frauen getrennt waren. Auch die Aufenthaltsbereiche im Hof waren
nach Geschlechtern aufgeteilt.18 1910 baute man neue Stallungen an das
bestehende Ökonomiegebäude an.

Es ist nicht klar, wer nach 1905 Respizient der Kreispflegeanstalt war. Ein
Burger wird erwähnt,19 zu Beginn des Ersten Weltkrieges um 1914/15 sind
Dokumente von Bürgermeister Herb aus Gengenbach als Respizient unterschrieben
.20

Im Juni 1916 wurde ein bis dahin noch nie erreichter Pfleglingsstand mit
252 Personen versorgt. Doch in den folgenden vier Jahren sank die Zahl
um fast ein Viertel, wozu auch die Ernährungssituation in der zweiten
Hälfte des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren beitrug.21 Der
Rückgang war allerdings nicht so gravierend, wie zum Beispiel in den
Psychiatrischen Anstalten Badens, da man sich durch die eigene Landwirtschaft
auch einigermaßen gut selbst versorgen konnte.22

Nach 1920 stieg die Pfleglingszahl wieder an. Neben der Arbeit auf dem
Feld und in der Landwirtschaft wurden die Pfleglinge auch immer mit
hauswirtschaftlichen Diensten betraut. Einige waren auch handwerklich
tätig.23 So wurde 1920 ein Antrag auf einen ergänzenden Stockaufbau auf
die Frauenabteilung gestellt und, um die Kosten möglichst niedrig zu halten
, sollten von der Anstalt die Handlangerdienste geleistet werden,2^ was
dann eben Pfleglinge taten.

Die Bauarbeiten begannen im Sommer 1921, nachdem beschlossen worden
war, das Dachgeschoß zu einem Vollgeschoß auszubauen. Das Dach mußte
erneuert werden, da bei einer Untersuchung 1921 festgestellt wurde: Der
jetzige Bestand des Daches ist aber so schlecht & teilweise verfault ...25

Ein weiteres Projekt der frühen 20er Jahre war die Anlage eines Friedhofes
für die Kreispflegeanstalt. Die Planungen durch den Kreisausschuß began-

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