Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 629
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0629
Es folgen Zitate aus „Mein Kampf und dem „Völkischen Beobachter";
dann heißt es:

Diese Stellungnahme des Kanzlers zusammen mit seinem persönlichen Beispiel
läßt hoffen, daß sich die Erwartungen gerechtfertigt erweisen werden, die man
weiterhin in all den Kreisen, die den Ernst und die tiefe nationale und soziale Bedeutung
der Alkoholfrage erkannt haben, auf die Regierung setzt. Möchten sie sich
bald in einsichtsvollen und entschlossenen Taten erfüllen!

1936 wird den vertraulichen Mitteilungen aus Renchen ein Zitat des
Reichsstatthalters und Gauleiters Hildebrandt vorangestellt:

Wo ist der Kampf gegen das blutverderbende Gift, den Alkohol und das Nikotin ?!
Man redet groß, zieht aber nicht die Konsequenzen, wenn man Gelegenheit hat,
durch den Verzicht auf diese Gifte Blut und Rasse zu erhalten. Der Führer hat der
HJ in dieser Beziehung warnende Worte gesagt. Das deutsche Volk wird noch vieles
opfern und aufgeben müssen, um sein Endziel zu erreichen.
Statt gesunde Kinder zu zeugen, wird lustig getrunken und Kette geraucht, bis die
Lunge platzt. . .

Die Heilstättenleiter, die ihre Arbeit als Kampf gegen den Alkohol verstanden
und sich für ihre krisengeschüttelten Einrichtungen ökonomische Sicherheit
erhofften, sahen sich durch die nationalsozialistischen Verlautbarungen
ideologisch unterstützt und hegten die Hoffnung, endlich auf eine
solide materielle Basis zu kommen. Am 12. 11. 1935 übersandte Herr
Streich der LVA den neuesten Jahresbericht und fügte hinzu:

Es ist zu hoffen, daß die gegenwärtig sich stark bemerkbarmachende Gesundungsaktion
an unserem Volk, also auch die Bekämpfung der Trunksucht, wie sie in dem
Erlaß des Ministeriums des Innern vom 26. 7. d.J. aufgenommen wurde, in Zukunft
unsere Arbeit etwas leichter und aussichtsreicher gestaltet als dies bisher bei
großer Teilnahmslosigkeit weiter Volkskreise der Fall war.
Heil Hitler!

[Die Heilstättenleitung: Streich.]

1939 nahm Herr Streich an der zweiten Reichstagung Volksgesundheit und
Genußgifte in Frankfurt teil und berichtete im Rundschreiben von einem Vortrag
, den der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley in Frankfurt gehalten hatte:

Der deutsche Mensch soll zu wahrer Lebensfreude erzogen werden, die Welt mit
all ihren Schönheiten müsse ihm gezeigt werden und er soll zu den Höhen der Kultur
und Kunst emporgeführt werden. Das sei ein armer Wicht, der erst durch Genuß
von Alkohol in Stimmung komme.

Der größte und radikalste Streiter im Kampfe gegen die Genußgifte sei der Führer.
Er könne den, der trinke, nicht leiden, ja er hasse das Trinken geradezu, wie auch
in seinem, des Führers Hause, nicht geraucht werden dürfe. Der Wille des Führers
sei Gesetz, sein Wunsch sei Gebot, und er appelliere an alle, dem Wunsche des

629


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0629