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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 667
(PDF, 129 MB)
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Die Arbeit ist lediglich als juristische
Fleißarbeit zum Thema Amnestie und Besatzungseinfluß
von Bedeutung.

Frank Flechtmann

Hasso von Haldenwang, Der Kupferstecher
Christian Haldenwang, Dissertation
der Philosophischen Fakultät
der J.W. Goethe-Universität, Frankfurt
1995. Bd. XIV der „Frankfurter Fundamente
der Kunstgeschichte" (Hg.:
Gerhard Eimer), 1140 S., über 400, teils
mehrfarbige, Abb.

Der Kupferstecher Christian Haldenwang
(1770-1831)

Die wichtigsten Stationen in der Biographie
dieses letzten großen Kupferstechers
Christian Haldenwang waren Durlach, wo
er am 14. Mai 1770 geboren ist, dann Basel
, wo er ab 1786 eine zehnjährige Ausbildung
bei Christian von Mechel erhielt,
Dessau, wo er bis zum geschäftlichen
Ruin des Unternehmens bei der Chalco-
graphischen Gesellschaft tätig war, und
vor allem Karlsruhe, wo er als der badische
Hofkupferstecher sein meisterliches
Werk vollendete - und schließlich Bad
Rippoldsau: Dort ist Christian Haldenwang
am 27. Juli 1831 gestorben und dort
ist das Künstlergrab, gestiftet von der
großherzoglichen Familie, noch heute zu
besuchen.

Athanasius von Raczynski schrieb in seiner
„Geschichte der neueren deutschen
Kunst" (Berlin, 1840): „Christian Haldenwang
... ist durch seine überall verbreiteten
landschaftlichen Kupferstiche so
berühmt, daß eine nähere Würdigung seines
Talentes kaum nöthig scheint. Seine
Werke erscheinen uns darin so vorzüglich,
daß man bei Betrachtung derselben nicht
mehr an Schwarz und Weiß denkt; was in
unseren Augen bei Kupferstichen und
Zeichnungen, in Beziehung auf das technische
Hervorbringen, das höchste Lob
ist." Über diesen Kupferstecher, der meisterhafte
Werke schuf, sowohl nach Vorlagen
- z.B. von Claude Lorrain und Jacob
Isaaksz van Ruisdael - als auch nach eigenen
Entwürfen, der mit vielen bedeutenden
Zeitgenossen (u.a. Goethe, Boissere,
Cotta, Weinbrenner) bereichernde Beziehungen
unterhielt und einen interessanten
Stilwandel vom Rokoko bis zur Romantik
durchmachte, verfaßte Hasso von Haldenwang
, Rechtsanwalt in Frankfurt, 1995
eine Dissertation an der Philosophischen
Fakultät der J.W. Goethe-Universität. Sie
erschien nun als Band XIV der „Frankfurter
Fundamente der Kunstgeschichte",
herausgegeben von Gerhard Eimer - 1140
Seiten stark, mit über 400 (teils farbigen)
Abbildungen, sehr beeindruckend. Der
Autor hat seine Recherchen ungewöhnlich
breit angelegt, er ist wirklich „dem geringsten
Hinweis in geradezu kriminalistischer
Manier nachgegangen", hat so das
bisher bekannte Haldenwang-Werkverzeichnis
von etwa 100 Arbeiten mehr als
verdreifacht, hat vor allem Christian Haldenwang
tatsächlich „aus der relativen
Anonymität" herausgeführt. Besonders
die „Karlsruher Jahre" ab 1804 waren bestimmt
durch eine intensive und erfolgreiche
Tätigkeit, auch in seiner Lehrwerkstatt
und im Kunsthandel. 1821-24 gelangen
Haldenwang wohl seine besten Werke
mit den vier „Tageszeiten" nach Claude
Lorrain; sie dürften für ihn außer dem
künstlerischen Erfolg wohl auch ein
äußerst lukratives Honorar mit sich gebracht
haben. Bei der Kunst- und Industrieausstellung
1829 in Karlsruhe erhielt
Christian Haldenwang für den Gesamtzyklus
die goldene Preismedaille. Aber Haldenwangs
Gesundheit war frühzeitig sehr
beeinträchtigt, wohl nicht zuletzt wegen
der langjährigen Arbeit mit Aquatinta. Ein
wiederholter Kuraufenthalt im Goeringer-
Bad Rippoldsau sollte 1831 Abhilfe bringen
, es war zu spät. 1835 ließ ihm
Großherzog Leopold auf dem kleinen
Bergfriedhof ein Grabmal setzen, zwei
aufeinandergetürmte rote Sandsteinwürfel
, „bekrönt von einem leicht vorkragenden
Gesims", verziert mit Lorbeer- und

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