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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 60
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Heiko Wagner

Befund Nr. Wd: Pfostenloch

Lage: Direkt südwestlich von Befund lOf, am Nordostrand des Pfeilers Befund
lOe; direkt vor (nordwestlich) der Außenfront der Ringmauer 10c.

Eine lockere Erdverfärbung von max. 36 cm Durchmesser zeigt den
ehem. Standort eines Pfostens an, der in den natürlichen lehmigen Granitgrus
eingegraben war. Das Pfostenloch enthielt an seinem Nordostrand ein
gewölbtes rottoniges Dachziegelfragment. Die Tiefe des Pfostenlochs läßt
sich nicht angeben (mindestens 30 cm im Profilschnitt), da es nicht weiter
ausgegraben wurde.

Eine Rundung im Kalkmörtel des direkt daneben befindlichen Pfeilers
Bef. lOe zeigt an, daß zuerst der Holzpfosten gesetzt, dann (nach Verstreichen
einer unbekannten Zeitdauer) der Pfeiler dagegen gemörtelt wurde.

Offenbar mußte hier, wie an vielen anderen Stellen, die zu flach funda-
mentierte alte Ringmauer abgestützt werden. Zunächst geschah dies provisorisch
mit einem Holzpfosten (Bef. lOd), dann mit einem gemauerten
Pfeiler (Bef. lOe).

Die Vermutung liegt nahe, daß hier die Statik durch das Wohnbaufundament
Bef. lOf verändert wurde. Dieses Fundament wurde - nach einem
Teilabbruch der Ringmauer - über das alte Ringmauerstück Bef. 10c „darübergestülpt
".

Befund Nr. lOe: Pfeiler

Lage: Vor (nordwestlich) der Außenfront der alten Ringmauer Befund 10c;
direkt neben (südwestlich) dem Pfostenloch Befund lOd.

Der ca. 60-80 cm breite (in NO-SW-Richtung) und mindestens 90 cm
lange (in SO-NW-Richtung) Pfeilerrest besteht aus Granitbrocken und
zwei Ziegelfragmenten, verbunden durch reichlich Kalkmörtel.

Die nordöstliche Mauerkante weist eine Rundung auf, die offenbar den
Abdruck des ehemaligen Holzpfostens darstellt, der im Pfostenloch Bef.
lOd stand.

Zur Abfolge der Befunde: Zuerst bestand die alte Ringmauer Bef. 10a
bzw. 10c, die aufgrund der Keramikfunde bei Befund 2 etwa ins 12. Jh. zu
datieren ist. Zur selben Zeit oder etwas später wurde der Pfeilerrest (?) Befund
1 Ob vorgesetzt.

Vielleicht im 13./14. Jh. wurde das Wohnbaufundament Bef. lOf darüb-
ergebaut. Statische Probleme führten zunächst zum Einsatz eines Holzpfostens
(Bef. lOd), dem nach kurzer oder längerer Zeit der gemauerte
Pfeiler lOe folgte.


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