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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 149
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Bergbau im Durbachtal

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Duppelsberg an der Südseite des Schlosses („Eisenknappenloch") abbauen.
Aus dem gewonnenen Eisen wurden u.a. gußeiserne Ofenplatten hergestellt
, wovon zwei schöne Exemplare im Wein- und Heimatmuseum zu sehen
sind. Ein Hauptvorkommen des Durbacher Eisenerzes wurde laut Akten
des Generallandesarchivs schon 1578 bei „St.Anton" im sogenannten
Hardtwald entdeckt.2 Die Gangmasse bestand aus derbem und nierenför-
migem Brauneisenstein und hatte eine Mächtigkeit von 1-4 Fuß. Das
Hangende war Porphyr, das liegende Granit (nach Bayer).

Der vorletzte Staufenberger, Melchior von Widergrien, fügte dem Wald,
und hier offensichtlich dem Mooswald, großen Schaden zu. In Ausübung
des ihm als Forstherrn zustehenden Rechts fällte er zu dem von ihm betriebenen
Bergwerk (und für die Verhüttung) erhebliche Mengen Holz. Dies
führte dazu, daß sich die Oedsbacher Genossen mit Unterstützung des
Bischofs von Straßburg im Jahre 1579 von der Genossenschaft lossagten
und seitdem die Grenze zum Oedsbach feststand.

Die Tatsache, daß zwischen der „angeblichen" Entdeckung der Erzvorkommen
im Jahre 1578 und den Schwierigkeiten wegen des enormen
Holzverbrauches im Jahre 1579 nur 1 Jahr liegt, läßt vermuten, daß der
Erzabbau bereits sehr viel früher begonnen hatte, bzw. lediglich alte Gruben
wieder aufgewältigt wurden.

In „Staufenberg Generalia" (GLA 179 Nr. 251) aus dem Jahre 1666
werden die Einkünfte und der Zustand der Herrschaft Staufenberg beschrieben
. Darin wird unter „Bergzins" angeführt: „ Vor Jahren da man Erz
gegraben undt das Berg Werk Ihm Dchlt. Herrn Herzog von Württemberg
verliehen gewest, hat man den 10. Erz-Kübel voll Erz, oder 30 ... für den
Zins bekommen, seindt aber die gruben gleich anfang des Kriegs verfallen
. "

Im Jahre 1788 untersuchte der sächsische Bergamtsassessor Bayer im
Auftrag des Markgrafen Karl Friedrich auch die Grube in Durbach. In dieser
Zeit wurde der Gang von Norden her durch zwei Stollen aufgeschlossen
, welche in 5 Lachter Saigerteufe Ubereinanderlagen. Das Feld über
dem oberen Stollen war schon abgebaut, ebenso der größte Teil des zwischen
beiden Stollen gelegenen Feldes. Ebenso waren die Erze bis 9 Lachter
unter die Sohle des tiefen Stollens verfolgt worden, der Bau aber des
Wassers wegen verlassen wurde. Auf dem südlichen Abhänge desselben
Berges, - dem heutigen „Plauelrain" - berichtete Bayer von einem 2 Zoll
mächtigen Schwerspattrum, welcher ebenfalls etwas Brauneisenstein führte
und mit 80 Grad gegen Westen fällt. Dort wurde ein Stollen von 9 Lachter
Länge angefahren, welcher in weiteren 27 Lachtern Auffahrung den
Antoni-Gang treffen sollte. Obwohl Bayer dringend dessen Fortführung
behufs Anschließung dieses Ganges in 30 Lachter größere Täufe anriet,
wurde die Arbeit nicht ausgeführt und im Jahre 1791 die Grube verlassen.
Im Jahre 1791 war der ganze St.-Antoni-Gang vollständig abgebaut.


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