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Der Kinzigtäler Bergbau
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Abb. 15: Steinkohlenhalden im Hagenbacher Revier
Außer den genannten Gruben wurde noch an zahlreichen Orten nach Erzen
aller Art gesucht und gegraben. Allein im Flußgebiet der Kinzig lassen
sich heute noch annähernd 1000 Bergbaustellen nachweisen. Manche sind
nicht mehr feststellbar, viele sind kaum noch zu erkennen. Dann gehört ein
geübter Blick und auch die Kenntnis vom Pflanzenwuchs an erzhaltigen
Stellen sowie eine Portion Finderglück dazu, wenn man diese alten Stellen
aufsuchen will.
Glücklicherweise veranlaßte der Fürst von Fürstenberg, dem das Bergrecht
in großen Teilen des Kinzigtals zustand, kurz nach der Mediatisie-
rung die Aufstellung sog. Merksteine (Abb. 12) bei allen seinen Gruben.
Jeder Stolleneingang und jeder Schacht erhielten so seine bestimmte Nummer
. Auf diesen Steinen war vorne die Nummer eingeschlagen, rechts das
Bergwerkssymbol Schlägel und Eisen, links „FF" als Eigentümer-Kennzeichen
. Leider sind fast alle Merksteine heute verschwunden. Manche wurden
auch zweckentfremdet (Abb. 13). Aber ein Verzeichnis dieser Steine
ist erhalten geblieben.38 Mit Hilfe dieses Verzeichnisses ist es möglich, fast
alle der früheren Grubenstandorte und ihre Benennungen zu bestimmen.
Insgesamt sind rund 500 Stollen und Schächte aufgeführt, von denen etwas
mehr als 150 einen eigenen Namen führten. Manche Bergwerke hatten bis
zu vier Stollenmundlöcher und bis zu elf Schächte. Auch sind in diesem
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