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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 229
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229

Johann Michael Moscherosch, Kurgast
in Baden-Baden

Walter E. Schäfer

Vor vierhundert Jahren, genau am 7. März 1601, kam Johann Michael
Moscherosch in Willstätt zur Welt. Er sollte zu einem der bekanntesten
Autoren seiner Zeit werden. Und das nicht allein durch seine Satiren, die
,Gesichte Philanders von Sittewalt', die sofort illegal in Raubdrucken
nachgedruckt wurden, auch viele rechtmäßige Auflagen erfuhren und in
der königlichen Bibliothek im Louvre ebenso standen wie in den fürstlichen
Bibliotheken Deutschlands. Auch sein Hausvaterbuch mit dem lateinischen
Titel ,Insomnis Cura Parentum', doch in deutscher Sprache geschrieben
, wurde mehrfach aufgelegt, ins Dänische übersetzt und oft nachgeahmt
.

Die Gemeinde Willstätt gedenkt dessen in mehreren Veranstaltungen,
vor allem in einem Festakt am Sonntag, 10. März, 19.00 Uhr, in der
Hanauerlandhalle Willstätt, und in einem historischen Dorffest mit zeitgenössischem
Markt von Freitag, 20. Juli bis Sonntag, 22. Juli 2001. Zum
Programm gehören aber auch ein Festgottesdienst und verschiedene Konzerte
.

Die Biographie Moscheroschs ist, vierhundert Jahre nach seiner Geburt,
gründlich erforscht und dokumentiert. Die Schreibanlässe für seine zahlreichen
poetischen und historischen Schriften, seine Absichten und der sozialhistorische
Ort seiner Leser sind erkennbar. Die gründlichen Arbeiten
aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg (Artur Bechtold, Johannes Beinert
, Maximilian Huffschmid, Johann Koltermann, Heinrich Schlosser und
andere) haben den Grund gelegt.1 Die Nachforschungen der letzten fünfzig
Jahre haben nur noch in Hinsicht auf seine Studienreise nach Frankreich
und Savoyen 1624-1625 und auf seine letzten Lebensjahre 1663-1669 als
Amtmann auf der Schmidtburg im Hahnenbachtal und in der Kleinresidenz
Dhaun an der Nahe Neues zur Biographie erbracht.2 Einige neu aufgefundene
Briefe und Gelegenheitsgedichte kamen hinzu.3 Das Erstellen einer
detaillierten Lebensbeschreibung war leichter als im Fall Grimmelshausen,
der ein kompliziertes Vexierspiel mit Pseudonymen angeblicher Verfasser
seiner Bücher getrieben hat und weitaus weniger als Moscherosch Wert auf
Selbstdarstellung für die Nachwelt legte.

Ein Detail der überlieferten Lebensberichte Moscheroschs blieb unbeachtet
. Unter dem Datum des 25. Juni 1619 trug der neunzehnjährige
Student Moscherosch in seinen Schreibkalender, den er als Tagebuch benutzte
, ein:4


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