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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 252
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Bernhard Littenweiler

schon am 8. März 1756 auf weitere zehn Jahre erweitert. Außerdem gewährte
dann Kaiserin Maria Theresia am 12. Februar 1757 zusätzlich auf
12 Jahre ein „Privilegium Auriacum".

Insgesamt vier Approbationen sind der Bibel vorangestellt. So sprachen
zwei Professoren der Katholischen Universität Straßburg am 15. Januar
1750 Pater Germanus Cartier ihre Anerkennung für die schwierige und riesige
Arbeit aus, und lobten die Klarheit der Sprache und die Reinheit der
Übersetzung in Übereinstimmung mit dem rechten Glauben. Das Imprimatur
erteilte der Straßburger Generalvikar Johannes Franciscus de Ricci am
3. April 1750, und für die Universität unterschrieb der Jesuit Dr. theol.
Franciscus Schmaltz.

Auch der Generalvikar der Diözese Konstanz, F.J. von Deuring, erteilte
am 2. Mai 1750 für das Bibelwerk Cartiers die Druckgenehmigung. Für
die Straßburger Benediktinerkongregation stimmte am 13. Januar 1749
dessen damaliger Präses und Visitator, Abt Franz von Schuttern, zu, nachdem
er in diesem Werk nichts dem wahren katholischen Glauben Widersprechendes
gefunden hatte. Pater F. Leopold Witsch von den Franziskanern
in Offenburg fand ebenfalls keinen Verstoß gegen den Sinn der Heiligen
Schriften, betrachtete die deutsche Übersetzung als wirklich deutsch
und stufte die lateinischen Kommentare als ein Kompendium der Kirchenväter
ein. Er unterzeichnete am 2. Februar 1749. Nachdem das Werk vom
Kaiser und den verschiedensten Kirchenoberen - den Generalvikaren von
Straßburg und Konstanz, den Jesuiten der Straßburger Universität, dem
Präses der Straßburger Benediktinerkongregation und auch noch von den
Franziskanern - wärmstens empfohlen war, stand der Drucklegung und
dem Vertrieb nichts mehr im Weg.

Der Prachtdruck der Konstanzer Druckereigeschichte

Für die Herausgabe der ersten Auflage der Biblia Sacra zeichnete der im
Titel als „bibliopola" bezeichnete Verleger und Buchhändler Jakob Friedrich
Bez aus Konstanz verantwortlich. Der aus Tuttlingen stammende
Buchhändler hatte schon 1735 mit der Heirat der Witwe des Konstanzer
Verlegers Thomas Wagner den Verlag übernommen. Spätestens im November
1749 hatte Gallus Cartier mit ihm Kontakt aufgenommen.13 Zwei
Jahre nach dem Tod seines Bruders Germanus brachte er dann 1751 das
„Prachtstück" der ganzen Konstanzer Druckereigeschichte heraus. Die
zweite Auflage hat er zusammen mit seinem Sohn Willibald verlegt, sie
firmieren jetzt mit Jacobus Fridericus Bez & Socii. Da Jakobus Bez und
auch sein Sohn 1766 verstorben waren, verlegte seine Witwe 1770 die
dritte Auflage zusammen mit ihrem Sohn Martin Wagner aus erster Ehe.

Weitere aufschlußreiche Hinweise zur Finanzierung und zum Vertrieb
der Biblia Sacra gibt Hermann Fiebing in seiner Abhandlung über den


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