Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 504
(PDF, 140 MB)
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Klaus Kreppel

praktischer industrieller Erfahrung verknüpft und mit dem B.A.-Examen
abschließt. Das Institut ist aus drei Elementen zusammengesetzt: Eine Akademie
für wissenschaftliches Arbeiten und Lernen, ein Industriekomplex
für Feinmechanik und ein Wohnkomplex, in dem Professoren und Entrepre-
neurs ein paar Jahre zusammenleben sollten, um voneinander zu lernen.
Die Idee einer Denkfabrik bleibt weiter bestehen. Leider lief mit dem Ende
der neunziger Jahre auch das Programm der privaten Universität „Lavon
Zur" aus, weil wir leider immer noch zu wenig Leute haben, die auch diese
Dienste bezahlen. Die Harvard- und MIT-Dozenten kommen aber auch
weiterhin regelmäßig nach Tefen. Sie helfen den jungen Unternehmern Israels
, eine gute technologische Idee in ein vermarktbares Produkt für den
Export umzusetzen. Ich selbst bin im Vorstand von Harvard und fahre in
wenigen Wochen wieder hin, um einige Tage in einer Denkfabrik über neue
Wege der industriellen Produktion nachzudenken. Das tue ich gerne und
komme immer wieder mit neuen Anregungen zurück. Und mit diesen neuen
Ideen ermuntert Steff Wertheimer kreative Jungunternehmer, sich in seinen
Industrieparks für den exportorientierten Produktionsalltag vorbereiten zu
lassen. Wir haben und hatten hier Unternehmen, die sich mit der Entwicklung
künstlicher Intelligenz, Hard- und Software-Programmen, Verarbeitung
exakter Metallteile, Industriekeramik, Porzellan, Kunstdruck, magnetischer
Öle für Drehsysteme, medizinischer Computer und von Röntgenapparaten
beschäftigen. Wir haben Israelis, die in Betrieben in den USA gearbeitet
haben, zurückgerufen, damit sie hier ihre Unternehmen ansiedeln. Meine
Philosophie besteht darin, nicht länger von ausländischen Geldern abhängig
zu sein, sondern daß Israel vom Ertrag seiner eigenen Arbeit lebt.

Steff Wertheimer verbindet im Industriepark Tefen Arbeit mit Wohnen
und mit Kunst. Die Leute, die hier arbeiten, sollen auch im Galil wohnen.
Ich habe fünf Minuten von hier „Kfar Vradim", die „Rosenstadt", gegründet
, in der nicht nur Mitarbeiter wohnen, in der sich völlig unpolitisch, ja
sogar antipolitisch jüdische und auch arabische Familien zusammen angesiedelt
haben. Heute wohnen hier zwischen vier- und fünftausend Leute.
Geplant ist die Rosenstadt für 10.000 Menschen. Ländliches und städtisches
Wohnen soll hier kombiniert werden. Die Rosenstadt macht einen
völlig un-levantinischen Eindruck, fast wie Nahariya in den dreißiger und
vierziger Jahren. Rosen, wie der Name sagt, viel Grünbepflanzung, saubere
Gehwege und Straßen, Häuser in Hanglage mit Satteldächern und
Walmdächern, die den Besucher an den Schwarzwald erinnern. Jeder von
uns deutschen Juden brachte seine Vorstellung vom Leben und Wohnen mit
hierher. Ich baute auf nach meinen Kindheitsvorstellungen und wollte einen
Platz schaffen, der jedenfalls nicht schlechter ist als der Schwarzwald.

Durch Wertheimer wird Galiläa zu einem Modell für das Wohnen im
21. Jahrhundert - und für die Verknüpfung von Technik und Kunst. Ein
Beispiel hierfür ist das „Open Museum" in Tefen. Steff Wertheimer ist zum


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