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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 526
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Tobias Wöhrle

ganz Baden eine von der NS-Hago durchgeführte Werbewoche statt. Beendet
wurde diese Woche von einem „Handwerkertag" am 22. Oktober.
Man hatte sich entschlossen, diesen in Steinach zu veranstalten und sich
nicht den Haslachern anzuschließen. Nachmittags fand ein Festzug statt,
„wie ihn Steinach wohl selten sah", so die Kinzigtäler Nachrichten. „Auf
etwa zwanzig kunstsinnig aufgebauten Festwagen brachten die Handwerker
ihre Sinnbilder und Erzeugnisse zur Schau. Das ganze bot in seiner
einheitlichen Geschlossenheit ein prächtiges Bild der Einigkeit und Harmonie
."76 Wieder gab es eine Kundgebung auf dem Adlerplatz, wobei
auch die NS-Hagofahne durch Ortsgruppenleiter Moser geweiht wurde.
Abends fand in der Brauereigaststätte Meliert die Verteilung der Preise für
„die eifrigsten Käufer während der Handwerkerwoche statt".77

Bereits im Jahre 1933 begannen die Nationalsozialisten für verschiedene
Zwecke Spenden zu sammeln. Willi A. Boelcke spricht von „einem
ganzen System virtuos ausgeheckter sog. freiwilliger' Spenden".78 Dazu
zählen auch die Sammlungen des WHV (Winterhilfswerk). Die Ergebnisse
der örtlichen Sammlungen wurden auch stets in der Presse veröffentlicht.
„In der hiesigen Gemeinde wurden gespendet: für das Winterhilfswerk 146
RM und zirka 25 Zentner Kartoffeln; für Oschelbronn 44 RM und zirka
6 Zentner Getreide; für das Deutschtum im Ausland 44 RM. Ferner wurden
am 1. Oktober 450 Stück Festabzeichen verkauft. Allen Spendern sei
im Namen der Ortsgruppe gedankt."79

Im November und im Dezember 1933 gab es Eintopfsonn tage, deren
Erträge dem WHV zuflössen. Bei einzelnen Veranstaltungen gab es Tellersammlungen
. Ende November sammelten die Hitlerjugend und das Jungvolk
für das WHV. Nach dem Hauptgottesdienst am 20. November „eröffnete
Herr Bürgermeister Neumaier die Nagelung des Wappenschildes und
richtete an die Jungen den Appell, freudig an die Arbeit zu gehen". Mittags
gab der Musikverein ein Konzert. „Zu Beginn desselben ergriff der Leiter
des hiesigen Winterhilfswerkes, Herr Sägewerksbesitzer Schwendemann,
das Wort zu einer Ansprache, um allen denen, die bereits durch Gaben ihre
Mildtätigkeit unter Beweis gestellt hatten, herzlichen Dank auszusprechen
und zu weiterer selbstloser Hilfe aufzufordern."80

Auch die NS-Frauenschaft veranstaltete einen Theaterabend mit Weihnachtsfeier
und Christbaumversteigerung zu Gunsten des WHV. Man führte
ein Stück mit dem Titel „Wenn Muttertränen fließen" und ein Lustspiel
„Bei der Kartenlegerin" auf.81

„Anläßlich der 10jährigen Wiederkehr des 9. November 1923 von München
, an dem das Schicksal den Opfertod von 16 deutschen Kameraden
forderte, fand durch die hiesige Jugend ein Fackelzug statt. Pg. Karl
Schmieder jr. gab den Versammelten die Gründe des 9. November bekannt
und forderte die Jugend auf, treu hinter ihren Führer zu stehen."82


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