Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 567
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0567
Alpha Omega, S.A.E.M. und Heinrich Hansjakob

567

Heimatschriftstellers Hansjakob, in das er sich vertiefen konnte, wenn
nicht gemäht wurde. Dieser katholische Pfarrer hatte herrlich tragische
Liebesgeschichten verfaßt (wie „Der Vogt auf Mühlstein" und „Afra"), und
daraus bastelt sich der Filmveteran Hasso nun ein Drehbuch. Zunächst
heißt es nach der Hauptfigur „Maria Johanna", gedreht wird 1953 in
Mühlenbach in echter Umgebung - unter der Regie von Harry und Signe
Hasso.

Die Handlung ist aufregend und so modern wie zeitlos,60 erwähnenswert
sind vor allem die Darsteller: echte Bauern aus der Umgebung,61 ihre
Töchter in der schönen Tracht, ein Zauberer aus Haslach62 und ein bekannter
Charakterdarsteller aus Bayern. Noch heute erinnern sich alte Haslacher
, wie Beppo Brem die Kneipen der Kleinstadt unsicher machte. Er
wurde später durch die Serie „Kriminalkommissar Wanninger" berühmt. -
Als dritter Hasso wirkte Harrys ältester Sohn mit, Henry, nun etwa 17 Jahre
alt. Bald danach starb er bei einem Motorradunfall.63

Nach dem Zensurverfahren im September (nur für Zuschauer „ab 16"
zugelassen) wurde „Maria Johanna" am 22. Dezember 1953 in Offenburg
uraufgeführt. Das führende Organ am Platze, das Offenburger Tageblatt,
brachte einen größeren Artikel in der Weihnachtsausgabe. Darin war auch
davon die Rede, daß es die Erstproduktion der neuen Filmgesellschaft Soto
sei, „deren Geldgeber in Baden zuhause sind". Doch diese Firma existierte
wohl vor allem in Form eines Briefkopfes und eines zusätzlichen Namens
an einer Wohnungstür. Dr. Bauers Spielfilm Almanach nennt als Produzenten
„Soto-Film, Gengenbach/Baden". Aber im Nachlaß des Regisseurs findet
sich ein Werbeblatt „HARRY HASSO * SOTO-FILM" mit Sitz
Mühlenbach/Baden, also in der Jagdhütte über dem Mattenhof.64

Doch der Film lief damals nicht gut65 - an der Nordsee oder im Rheinland
waren Schwarzwälder Heimatfilme wohl nicht gefragt. Wirtschaftswunder
, american dream, Rock'n Roll. Rosemarie Nitribitt war sicher
schon im Kabrio unterwegs, da läuft man nicht mehr in Tracht herum. Es
war daher wohl wieder das Verwandlungsgeschick des vielseitigen Künstlers
, den Film einfach umzubenennen. Nun wurde er auch im Titel auf
Hansjakob bezogen: „Im Tal der wilden Kirschen" klang anheimelnder. Es
gab beim Stoff allerdings kaum Bezug auf Hansjakobs frühen Erzählungsband
„Wilde Kirschen" von 1888, an den sich der neue Titel wohl anlehnte
.

Das Drama mit dem Drama

Im Zuge der Scheidung von Gisela, die sich für die vierte von sechs Gattinnen
hält,66 wurde auch um den Film gestritten. Anfang 1958 erhält
„Herr Hasso-Hartnagel" in Ütting/Ammersee Post von den Anwälten eines
Herrn Wieck, der schwer krank im Krankenhaus in Karlsruhe liege. Er


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0567