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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 674
(PDF, 140 MB)
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Mineihmgen

Diese natürlichen Kraftquellen habe unser Volk heute und auch künftig
nötig, wie kaum einmal zuvor.

Ein drastisches Beispiel dafür führt Josef Krausbeck in diesem Schreiben
auf: „Um einen Hof in einer Gemeinde unseres Kreises standen eine
Anzahl uralter Eschen und Eichen. Als Blitzschutz wurden sie vor Jahrhunderten
gepflanzt. Vor einigen Jahren hat der Besitzer einen Blitzableiter
auf sein Haus angelegt. Er hatte ja das Geld hierzu.

Nun waren die stattlichen, alten Wächter seines Hofes nimmer nötig.
Mußten sie fallen? Eines einfältigen Größenwahnsinns wegen! Muß von
einem Geltungstrieb unüberlegter Menschen das Bild der Heimat unbedingt
zerstört werden? Halt, nimmer weiter! Unsere Heimat darf keine
Kultursteppe werden, wo alles nur ausgezirkelt ist nach sturen Nutzenerscheinungen
".7

Einerseits erweisen sich diese Gedanken von Josef Krausbeck heute als
überraschend modern; andererseits läßt sich in ihnen die Kritik am Nationalsozialismus
nicht verheimlichen, die Josef Krausbeck sich hier nachträglich
von der Seele schreibt.

Im zweiten Teil seines Rundschreibens von 1946 appelliert Josef Krausbeck
weiter an die Bürgermeister: Es muß etwas für den Naturschutz getan
werden!

Er fordert für jede Gemeinde ein Verzeichnis der Naturdenkmäler; jede
Gemeinde müsse einen Beauftragten für Naturschutz benennen; eine
Kooperation mit Schulen und dem Fremdenverkehr sei sinnvoll; eigene
Schutzgebiete für die Natur sollten ausgewiesen werden; es gelte Bäche zu
reinigen und Schuttablagen anzulegen; markante Bäume und Anpflanzungen
sollten unter Naturschutz gestellt werden, das Landschaftsbild sollte
durch Neubaugebiete nicht unnötig gestört werden; die Arbeit des Naturschutzes
habe sich sowohl an der Gegenwart wie auch an der Zukunft zu
orientieren.

Seine Aufgaben

Außer im Falle seines Appells im Jahre 1946 ist in den Archivalien des
ehemaligen Landkreises Wolfach nur wenig über die Arbeit von Josef
Krausbeck als Naturschutzbeauftragter zu erfahren. Er erhielt bis August
1950 allein die Mitteilungen des Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz
vom Landkreis aus zugesandt.8 Auch wurde ihm am 19. Februar
1949 ein Schreiben von diesem Landesverein an die Kreisbeauftragten für
Naturschutz weiter geleitet.9

Aus den Gemeindeakten des Landkreises Wolfach10 läßt sich erschließen
, daß es in der Zeit von 1946 bis 1950 vor allem die Aufgabe Josef
Krausbecks war, sich um die Anlegung von Listen der Naturdenkmäler
in den einzelnen Gemeinden zu kümmern.


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