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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 712
(PDF, 140 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

arbeit in Ettenheim-Altdorf' und die Broschüre „Kirchliehe Sozialstation Ettenheim e.V.",
die aus Anlaß ihres 20jährigen Bestehens herausgegeben wurde. Robert Krais vom
Deutsch-Israelischen Arbeitskreis gab die „Briefe an meinen Sohn" neu heraus, die
Maurice Meier 1940 bis 1942 aus dem Lager Gurs geschrieben hatte. Er konnte rechtzeitig
fliehen, während seine Frau Martha Abraham aus Rust und ihre beiden Kinder von den
Nazis ermordet wurden.

Bernhard Littenweiler

Gengenbach

Im Bestandsnachweis der Bildstöcke und Kreuze im Kinzigtal fehlte bisher eine eigenständige
Gesamtdarstellung der sakralen Flurdenkmale in Ohlsbach. Diese Lücke konnte durch
eine Ausstellung vom 29. 3.-10. 4. 2000 in der Sparkasse Ohlsbach geschlossen werden,
auf der 30 Objekte in Bild und Text gezeigt wurden. Da die finanziellen Mittel für die Herausgabe
einer Broschüre noch nicht beisammen sind, wurde der Inhalt der Ausstellung zur
Information vorerst ins Internet eingestellt. Die bisherige Arbeit wird in Absprache mit dem
Koordinator „Kleindenkmale" im Historischen Verein auf Brunnen, Erinnerungsmale und
Grenzsteine, die sich auf Ohlsbacher Gemarkung noch auffinden lassen, ausgeweitet. Damit
soll auch an Rektor Josef Schülj, der sich bis zu seinem Tod 1983 mit der Ohlsbacher Chronik
beschäftigt hatte, angeknüpft, das Bewußtsein für Heimatgeschichte wachgehalten und
auf die Verantwortung für die Bewahrung ihrer Zeugnisse hingewiesen werden.

Anläßlich der Besichtigung der Mutterhauskirche der Gengenbacher Franziskanerinnen
am 11.5. wurden Details der Restaurierung von kompetenter Seite erläutert. Der ursprüngliche
Zustand von 1916, der nach der Intention des Architekten Johannes Sehroth in seiner
prachtvollen Ausstrahlung und den drei Altären an Assisi erinnern sollte, wurde 1967/68
dem Zeitgeschmack entsprechend verändert: der von Bildern, Altären und weiterer Ausstattung
weitgehend befreite Raum sollte damals in seiner Weite und Schlichtheit für sich
selbst sprechen. Die im April 2000 abgeschlossene Restauration machte diese Modernisierungsfehler
rückgängig, besann sich auf die Ursprungsidee des Architekten und schuf mit
der alten Ausmalung ein prunkvoll ausgestattetes Gotteshaus in Franziskanischer Schönheit
.

Beim diesjährigen Prälatenturmfest am 30. 7. stand der bauliche Fortschritt im Turminneren
im Mittelpunkt des Interesses vieler Besucher. Restaurator Bernhard Wink leitete
selbst die Führungen und erklärte seine Arbeit. Von der Andachtsgrotte mit dem Auge Gottes
im Erdgeschoß hinauf in den 1. Stock, den Salon. Hier sind Landschaftsmalereien im
italienischen Stil als Wandfresken-Zyklus zu erkennen. Ihre Rettung war zunächst für nahezu
unmöglich gehalten worden. Im oberen Geschoß, dem Belvedere, kann man nur staunen:
Neues Holzparkett, neu gesetzter historischer Kachelofen, renovierter Barockhimmel unter
der Kuppel. Das Ambiente stimmt.

Am Tag des Denkmals bot der Historische Verein Führungen in drei Gewölbekellern an.
Zunächst der Klosterkeller unter dem Rathaus, nach 1689 von Abt Placidus Thalmann erbaut
. Mehr als das Bauwerk selbst interessierten der klösterliche Rebbesitz, die Rebhöfe,
Zehntkeltern, das System der Lehenswinzer und der stark schwankende Wirtschaftsfaktor
Wein im Klosterhaushalt. Ab 1700 gibt es darüber Aufzeichnungen, aus denen Eugen Lang
bei der Führung vorlas, vor allem über den Wunderherbst 1719, als kein Faß mehr frei war
und man den Wein ohmweise verschenkte, oder über den großen Jahrgang 1811, der auch
von Goethe in so manchem Trinklied besungen worden ist.


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