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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 59
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700 Jahre Stadtrechte Stollhofen

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Somit betrug nun die ummauerte Fläche etwa 6 ha. Die Stadtmauern hatten
nun eine Länge von 1,2 km, eine Höhe von 6 und eine Stärke (unten) von
1,80 m.

Die Mauer war nun durch zehn Türme gesichert.23
Der Bauernkrieg 1525

Der Bauernkrieg erbrachte der Bürgerschaft weitere Erleichterungen
gegenüber den Leibeigenen in den Dörfern. Seit alter Zeit erhielt das Kloster
Schwarzach in den Dörfern Söllingen und Hügelsheim den Todfall (eine
Sterbesteuer). Die Stadt war allerdings „seit alters her davon befreit".
Das Kloster hatte in Stollhofen nur wenige Rechte festigen können.

Eines der Rechte bestand in der Bestellung der Pfarrer und Kapläne. Die
Pfarrei umfasste um 1525 die Pfarrkirche St. Cyriak, die Stadtkirche mit
Kaplanei St. Erhard, die Mauritiuskapelle in Söllingen und das Dorf Schiftung
. Hügelsheim gelang es 1507 selbständig zu werden.

Zum Unterhalt der Geistlichen waren die Bürger verpflichtet, den
„Groß- und Kleinzehnt" von bestimmten Gütern abzuliefern. Unter dem
Stadtrat Jost Mezler hatten die aufgebrachten Stollhofener aus dem Pfarrhaus
das Faselvieh gestohlen. Wie der spätere Pfarrer Spinner (1658) klagend
in den Schriften erwähnte, hatten die Stollhofener „ohne Wissen der
geistlichen und weltlichen Obrigkeit" den kleinen Zehnt nicht mehr und
vom Großen Zehnt nur noch den Zwanzigsten abgegeben. Der Kellerhof,
vormals Freihof mit Münze, der vormalige „curia dominicalis" wurde dem
Kloster weggenommen. Erst während der Gegenreformation um 1630 erhielt
das Kloster als Ersatz die Ruinen des badischen Lad- und Zollhofes
innerhalb der Stadt.24

Die Stadt vor dem 30-jährigen Krieg

Im Jahre 1625 hatte die Stadt an Bedeutung ihren Höchststand erreicht.
Die Anzahl der Bürger lag bei 134. Nach der „oberbadischen Occupation"
richtete die Durlacher Regierung 1594 im Vorhof eine Garnison ein. Die
Garnison in einer Friedensstärke von 50 Soldaten bedeutete einen Zuwachs
von 200 Menschen. Somit hatte die Stadt eine Seelenzahl und somit auch
den Höchststand von über 1.000 erreicht. Erst nach 1830 sollte der Ort die
1 .OOOer-Grenze wieder überschreiten.25

Niedergang der Stadt

Nach den schrecklichen Kriegen von 1618-1648, 1673-1679, 1689-1693
und 1707-1714 war von der Stadt, von der Einwohnerschaft, von wirtschaftlicher
und politischer Bedeutung nicht mehr viel übrig. Die Basilica


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