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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 133
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Von Kaufleuten, Kaminfegern und Zinngießern

Italiener in Offenburg im ausgehenden 17. und
im 18. Jahrhundert1

Irmgard Schwanke

Nicht erst seit 1955, als im Zeichen des bundesdeutschen „Wirtschaftswunders
" Vereinbarungen mit Italien über die Anwerbung von Arbeitskräften
getroffen wurden, oder seit der Beschäftigung italienischer Arbeiterinnen
und Arbeiter in der deutschen Bau-, Ziegel- und Textilindustrie im
ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert reisten Italiener auf der
Suche nach Arbeit und Einkommensmöglichkeiten über die Alpen nach
Norden.2 Bereits zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wanderten Tausende
von Hausierern, Kaufleuten und Handwerkern aus Italien in deutsche
Territorien ein.3 Einzelne ließen sich auch in der Reichsstadt Offenburg
nieder. Hier konnten bislang für die zweite Hälfte des 17. und das 18. Jahrhundert
über zwanzig italienische Männer ermittelt werden, die entweder
alleine oder mit ihren Familien in der Stadt lebten. Sofern genauere Herkunftsangaben
vorliegen, stammten die Zuwanderer aus Oberitalien, insbesondere
aus den Gebirgstälern am Südrand der Alpen sowie aus dem Gebiet
der drei großen oberitalienischen Seen, dem Lago Maggiore, Lago di
Lugano und Lago di Como.4

Im Folgenden sollen einige dieser Familien exemplarisch vorgestellt
werden. Es wird versucht, ihre Lebensläufe zumindest in Ausschnitten zu
rekonstruieren. In einem weiteren Teil steht die Wirtschaftstätigkeit der in
Offenburg ansässigen italienischen Händler im Mittelpunkt. Im Anschluss
daran wird das Heiratsverhalten der Zuwanderer thematisiert.

Da die Verfasserin die Quellenarbeit im Stadtarchiv Offenburg noch
nicht abgeschlossen hat, können keine abschließenden Ergebnisse und
Thesen präsentiert werden. Es soll vielmehr darum gehen, auf die Migrationsbewegungen
in der Frühen Neuzeit aufmerksam zu machen und einen
Eindruck von der italienischen Zuwanderung zu vermitteln.

/. Der Kaminfeger Madon

1699 erhielt der Kaminfeger „Peder Madon Von Logaris aus Italien"5 das
Bürgerrecht in Offenburg. In diesem Zusammenhang bat er um die Befreiung
von dem Wachdienst, von der Fron und von der „Soldathen einlogierung
", da er „die wenigste Zeit allhier" sei.6 Möglicherweise kehrte er also
nach Phasen der Tätigkeit in der Stadt immer wieder in die Heimat zurück
oder er ging zur Ausübung seines Gewerbes zeitweise auf Wanderschaft


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