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Von Kaufleuten, Kaminfegern und Zinngießern
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Johann Baptist Guerra aus Re
im Val Vigezzo, um 1780
bindungen in die alte Heimat über Generationen aufrecht. Als Franziska
Guerra im Jahr 1837 kinderlos starb, hinterließ sie einen Teil ihres Vermögens
ihrem Verwandten Franz Guerra aus Re im Val Vigezzo.43
4. Italienischer Handel
Krämer und Kaufleute stellten nach den Kaminfegern und Zinngießern unter
den in Offenburg lebenden Italienern die größte Berufsgruppe dar.44
Leider liefern die Quellen keine umfassenden Auskünfte über Art und Umfang
ihrer Geschäfte sowie die Größe bzw. wirtschaftliche Potenz der
einzelnen Unternehmen. Vor allem quantitative Angaben sind kaum zu
machen. Allerdings geben einzelne Streiflichter doch Einblicke in die
Geschäftspraxis.
Deutlich wird, dass die Italiener mit einer breiten Palette an Waren handelten
. Das Angebot ging über typische „italienische Waren" wie beispielsweise
Südfrüchte, Gewürze oder Galanteriewaren hinaus.45 So bot Johann
Magon nicht nur Hüte zum Verkauf an,46 sondern er erhielt auch die Erlaubnis
zum Handel mit „fettwahr".47 1672 kaufte er im Auftrag der Stadt
in Straßburg „62 Musqueten[,] 3 Zentner Pulver und 3 Zentner Stockh-
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