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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 186
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Hartmut Stüwe

lische Stiftungsvorstand Ende 1851 ein Geschenk vom Freiburger Domdekan
und Kunstsammler Johann Baptist von Hirscher. Es handelte sich um
zwei Altarflügel mit wertvollen Gemälden aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Am 25. Juli beauftragte der Evangelische Oberkirchenrat das Dekanat
Kork, die Einweihung der Simultankirche am Sonntag den 3. August ordnungsmäßig
vorzunehmen. Die Feier fand trotz eines zwei Tage vorher eingetretenen
Hochwassers statt. Sie begann um 10 Uhr mit einem kurzen Gebet
und Gesang in der Notkirche. Dann folgte unter dem Geläute aller Glocken
der Umzug in die neue Kirche auf dem mit Blumen bestreuten Weg,
an dessen Seite die Kehler Garnison in Paradeuniform Spalier bildete.
Voraus ging die Schuljugend mit ihrem Lehrer. Hierauf folgte der Dekan,
begleitet von Pfarrer Bauer; sodann die Kirchengemeinderatsglieder, welche
die Vasa Sacra (liturgischen Geräte) trugen. Nun kamen der Amtsvorstand
, der Domänen-Verwaltungsvorstand, die Zollbeamten u.s.w. und
dann die Gemeinde. Die Sitze in der neuen Kirche reichten nicht aus, viele
mußten sich bequemen, in den Gängen zu stehen. Während der dreistündigen
Feier fand eine Taufe statt, anschließend wurde das Abendmahl gehalten
, an dem etwa 180 Personen teilnahmen. Nach dem ausführlichen Bericht
von Dekan Hauser zeigte die Versammlung eine würdige Haltung und
nahm an allen Akten mit großer Andacht Anteil. Nur wie die Communion
begann, hatten viele Anwesende die Kirche verlassen, teils weil es die Zeit
war, wo das Militär die Wache beziehen mußte, oder wo vornehmlich die
Frauen zu ihren häuslichen Geschäften zurückzukehren genötigt waren,
teils auch weil gerade um diese Zeit den anwesenden Offizieren und Staatsbeamten
die Meldung in die Kirche gebracht worden war, daß der Rhein
seine Ufer umso gewaltiger Uberschreite und bereits der ganze große Platz
vor dem Zollhaus unter Wasser gesetzt sei. Der Dekan vergaß auch nicht
zu erwähnen, dass katholischerseits der Bürgermeister in der Kirche zugegen
war, ob auch der Pfarrer, weiß man nicht. Bei dem Essen nach der Kirche
waren beide anwesend. Über die Brauchbarkeit der Kirche für den
evangelischen Kultus konnte er noch nicht viel sagen, außer dass die Redner
vom Altar und von der Kanzel aus im Schiff der Kirche überall verstanden
werden. Freilich mußte man am Altar die ganze physische Kraft
der Stimme aufbieten.11

Ende März 1855 berichtete Pfarrer Wilhelm Weis, der im Oktober 1854
die Nachfolge des verstorbenen Pfarrers Hauschel angetreten hatte, dem
Erzbischöflichen Ordinariat, daß nunmehr edles angeschafft wäre, was von
der Regierung zu erwarten und die Kirche demgemäß zur Einweihung fertig
sei. Daraufhin erteilte das Ordinariat dem Dekan und Geistlichen Rat
Franz Sales Ries aus Ebersweier die Vollmacht zur Einweihung der Simultankirche
. Nach dem vergleichsweise kurzen Bericht des Dekans wurde die
Kirche am Sonntag um zehn Uhr unter Assistierung von zwölf Priestern
eingeweiht, welch feierlicher Akt nicht nur die katholische Pfarrgemeinde,


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