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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 206
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Angelika Stiiwe

werden konnte. Da insbesondere Schongauers Stiche weit verbreitet waren,
kommt sowohl das Oberrheingebiet als auch der Bodenseeraum als Entstehungsort
in Betracht. Wie dem auch sei - jedenfalls gelangten sie in den
Besitz des Freiburger Domdekans und Kunstsammlers Johann Baptist von
Hirscher (1788-1865). 1851 nun, da die Kehler Simultankirche fertiggestellt
war und die Inneneinrichtung vervollständigt werden musste,
schenkte Hirscher diese beiden Gemälde dem katholischen Stiftungsrat der
Stadt Kehl. So ordnete die erzbischöfliche Domverwaltung am 28. November
an, „dieselben auf Kosten des Bernardinschen Fonds in einer Kiste
wohl zu verpacken und an den kathol. Stiftungsvorstand von Stadt Kehl zu
Händen des Hrn. Pfarrers Hauschel franco einzusenden ... mit dem Anfügen
, dass der Schenkgeber die zwei Gemälde (im Jahr 1505 gemalt), weil
sie Kunstwerth haben und schöne Vorstellungen enthalten, wünscht als Altartafeln
verwandt oder wenigstens nicht an Seitenwänden sondern so aufgestellt
zu haben, dass sie dem Auge der Kirchgänger gegenüber stehen. "u

Der katholische Hauptaltar wurde in der Apsis des Chores errichtet.
Nach einer alten, undeutlichen Fotografie zu schließen, wurden die spätgotischen
Altarbilder, die je 171 cm hoch und 90 cm breit und auf Tannenholz
gemalt sind, zu beiden Seiten des Altars hinten an der Wand angebracht
- wohl gegenüber, aber weit entfernt vom „Auge des Kirchgängers
". Im April 1862 wies Stadtpfarrer Heintz (1861-1866) darauf hin,
dass diese Mauer des Öfteren feucht würde. Offenbar war er dabei aber
nicht so sehr um die Gemälde besorgt, sondern in erster Linie um die Heiligen
Hostien: „Der Tabernakel ist unzweckmäßig angebracht, da derselbe
sich eigentlich gar nicht im Altar sondern in einer Höhlung der im Hintergrund
befindlichen Mauer des Chores befindet, was zur Folge hat, dass der
Tabernakel an Feuchtigkeit leidet... Einen nicht geringen Übelstand bildet
das oberhalb des Hauptaltars im Chor befindliche Fenster, durch welches,
wenn der Nordwind weht, der Regen hereinschlägt. Es ist schon der Fall
vorgekommen, dass der Regen in solcher Menge zum Fenster hereingeschlagen
hat und an der Wand inwändig herabgelaufen ist, dass die im
Tabernakel aufbewahrten Hl. Hostien völlig unbrauchbar geworden sind.
Wenn das ... Fenster zugebaut und an dessen Stelle ein schönes Bild angebracht
würde, müsste der Chor nur gewinnen; mit 4 Fenstern wäre derselbe
hinlänglich beleuchtet."^Ein Gutachter der Bauinspektion Achern bestätigte
im Mai 1861, „dass der Regen zu dem oberhalb des Altars befindlichen
Chorfenster eindringt und an der Mauer hinter dem Altar herunter
läuft", war aber zuversichtlich „Da kann hier leicht abgeholfen werden ".16
Das Fenster wurde allerdings nicht zugebaut.

Als die katholische Gemeinde am 28. Juni 1914 ihr eigenes Gotteshaus,
„St. Johann von Nepomuk", einweihen konnte, schmückten beide Tafeln
die Wand im südlichen Querschiff zu beiden Seiten einer Marienstatue:
„In hoher Wertschätzung des Alten war es eine Freude für den Architekten,


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