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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 218
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Claudia Elben

häuser" aufgeführt ist (Abb. 6). Möglicherweise handelt es sich bei den
Plänen um Nachzeichnungen eines Entwurfs Weinbrenners zu den geplanten
Neubauten.19 Deutlich ist in Grundriss und Schnitt die Brücke über einen
überwölbten Graben erkennbar. Diese Situation ergab sich nur am
Kommandantengraben. Zudem sind zwei kleine quadratische Bauten an
eben dieser Stelle im 1802 abgeänderten Entwurf für Kehl erkennbar. Nach
den Akten wurden die Wachthäuser unter Landbaukommissarius Ludwig,
der die Aufsicht über das Kehler Bauwesen hatte, auch tatsächlich im selben
Jahr ausgeführt.20 In einem „Promemoria" vom November meldete
Vierordt: „Die drey Wachthäußer zu Kehl - neml. auch das kleine am
Rhein - werden in 10 bis 12 Tagen fertig; die Dämme um die Stadt Kehl
sind ... hergestellt und Brücken und Straßen reparirt; alles aber hat, der
theuren Taglöhne wegen, die sich in Kehl zu denen hiesigen durchgängig
wie 3 zu 2 verhalten, wenigstens ein Dritheil mehr gekostet als es nach
meiner Rechnung hätte kosten sollen ..."

Wie schwierig es war, den „General-Bauplan" bei der Kehler Bevölkerung
durchzusetzen, soll am Beispiel des Metzgers Schaaf gezeigt werden.
Am 6. November 1802 erstattete Vierordt darüber Bericht: „... daß es mir
hart erscheine, einem Bürger zu Kehl, welcher schon 6 Jahre lang bey
fremden Leuten und unter einem fremden Dach, mit seiner Familie, kümmerlich
sich hat behelfen müssen, noch jezo hindern zu wollen, sein mit
vieler Mühe und Aufopferung alles Vermögens, Credits usw erbautes,
Hauß zu Kehl, das übrigens in der gehörigen Flucht steht, zu bewohnen,
bloß weil er das Unglück hat, jezo nicht schon wieder zweystökig bauen zu
können, und die fatalen Umstände es nicht gestatten allen dergleichen Bedürftigen
die dazu nöthige Unterstützung angedeihen zu laßen. Ob es gans
recht seye, Leute, ohne irgens einigen Beytrag, zu zwingen über ihre Kräfte
, bloß für Schönheit und ansehen zu bauen überlasse ich Höchst erlauchter
Beurtheilung und will nur noch unterthänigst bemercken: daß es mir
um so weniger dringend jezo durchgehend auf zwey Stock zu bestehen, als
jedermann voraussehen kann, daß alles bauen umsonst, und das dazu verwendete
Geld weggeworfen ist, wann dem ferneren Einreißen des Rheins
nicht durch künftige Faschinaden, Einhalt getan wird."21 Metzger Schaaf
erhielt die Erlaubnis, das zweite Stockwerk seines an der Hauptstraße gelegenen
Hauses zu einem späteren Zeitpunkt aufzusetzen, sobald sich seine
ökonomische Situation verbessert habe.

Der Wiederaufbau der Festung 1805

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss am 25. Februar 1803 wurde Baden
zum Kurfürstentum erhoben, was mit erheblichem Gebietszuwachs
verbunden war. Auch fielen alle Besitzanteile von Stadt und Dorf Kehl an
Baden. Deren Wiederaufbau ging voran unter Benutzung der aus der Fes-


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